Nummer eins kommt mittags, Nummer zwei nachmittags, Nummer drei am nächsten Tag. Nummer eins kenne ich schon länger, Nummer zwei und drei sind Blind Dates. Ich bin schon sehr gespannt.
Der Tisch im trific ist gebucht, zur Weinprobe sind wir angemeldet. Der Gatte studiert schon das analoge Navi, um für den nächtlichen Taxi-Service gewappnet zu sein, ist froh, dass er nirgendwo mit hin muss und bereitet sich auf den Schweinestrudel am Sonnabend vor. Ich an seiner Stelle wäre nervös. Der Besuch kann nämlich kochen. Alle drei. Richtig kochen. Also, die sind echt gut. Wirklich. Aber der Gatte ist da total ruhig. Probiert sogar ein komplett neues Rezept aus. Und will nebenbei noch die Wohnung besuchsfein machen. Zumindest die öffentlichen Räume.
Und ich habe kulinarischen Black-Out. Mir fällt nichts für ein Dessert oder eine Vorspeise ein. Absolut gar nichts. Ich bin kurz davor, den Schokoladenbrunnen von J. auszuleihen. Gerade noch „Käse und Chutneys“ konnte ich hyperventilieren. „Besorg auch noch Trauben!“ Und ich überlege ernsthaft, eine Cupcake-Backmischung von Dr. Oetker, die ich gerade zum Testen da habe, als Dessert zu servieren. Oder die Plasteflasche mit den American Pancakes zu öffnen, die ich mal für Unterrichtszwecke kaufte und danach nicht wegwerfen mochte. Und eine Tütensuppe zuzubereiten. Also, als Vorspeise. Nicht als Dessert. Ich sag doch: Kulinarischer Blackout.
Aber selbst, wenn mir was einfiele, ich wüsste nicht, wann ich es machen sollte. Schließlich stehen noch ein Frühstück im Literaturhauscafé, eine Stadtrundfahrt „Aug’ in Aug’ mit den Giganten“ sowie diverse Bummel durch St. Georg, Karo, Schanze, Ottensen, Eppendorf und Winterhude an. Die normalen Touri-Sehenswürdigkeiten sind wohl schon abgehakt. Wobei: Das wird die kulturelle Bordsteinschwalbe noch mal genau prüfen. Da findet sich sicher noch das eine oder andere Plätzchen, das der Besuch noch nicht kennt. Waren die schon im Alten Elbtunnel? Mit Sonnenaufgangspicknick auf Steinwerder? Auf dem Fischmarkt und im Schellfischposten waren die ganz sicher noch nicht.
Das Programm lässt sich nur mit eiserner Disziplin durchhalten. Und dabei muss mein Besuch wenigstens einen Tag noch richtig arbeiten. Er ist ja nicht zum Spaß hier. Sondern zum Arbeiten. Also zum Kochen.
Aber essen müssen sie ja auch zwischendurch.
Auf der Liste auszuprobierender Lokalitäten stehen noch Slowmans, Fillet of Soul, Oberhafenkantine, Veddeler Fischbratküche, Mazza, Küchenwerkstatt, Eisenstein, Freudenhaus, Carls, Zur Traube, Artisan, Gastraum, Nido, Shiawase, FUH, Ono … Der zweite Satz Akkus für die Kamera ist aufgeladen, damit alles Essen im Bild festgehalten werden kann. Der fürsorgliche Gatte legte noch einen 4GB-Chip dazu. „Damit Du nicht erst 1.000 Fotos Food Porn löschen musst, um einen Senator zu fotografieren“, meinte er, auf einen Pressetermin anspielend, wo mir genau das passierte … Menno, ich bin Tippse, keine Knipse. Da kann so was doch mal vorkommen …
Die nächsten Tage mache ich mich also hier etwas rarer als sonst. Dafür komme ich dann mit vielen Berichten zurück. Und falls Euch was einfällt, wo der Besuch unbedingt hin muss, was er sehen muss, meldet Euch.
Food Porn und Blind Dates:
Teil I
Teil II
Teil III
Mittwoch, 23. März 2011
5 Kommentare:
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Dessert? Mousse au Chocolat! Was sonst?!
AntwortenLöschenFalls Du doch noch zweimal 20 Minuten entbehren kannst: diese Muffins gehen sehr schnell und sind sehr lecker:
AntwortenLöschenhttp://www.huettenhilfe.de/rezept-muffins-mit-schokosplittern_5807.html
Ach, das wird sicher total toll! Zumal derzeit in Hamburg die Sonne scheinen soll. Was braucht es mehr? Und wenn man kochenden Besuch hat, ergibt es sich meist dass man zusammen kocht und super leckere neue Inspirationen und Kreationen entstehen...
AntwortenLöschenWow, du hast ja was vor! :-)
AntwortenLöschenGanz viel Spaß dabei wünsche ich euch und bin gespannt auf die anschließenden Berichte.
Danke Euch für die Tipps! Es gab dann Feldsalat und als Dessert Evas Orangenpudding mit Braunen Kuchen, nachdem der Besuch bei Mutterland eine Nostalgiedose Kemms sah und fragte, was das ist.
AntwortenLöschenAnsonsten haben wir viel entdeckt, habe ich viel zu bloggen. Noch mehr wär's geworden, wenn ich nicht seit Sonnabend schwächeln würde - mich hat die Erkältung wieder erwischt. Aber da der Besuch eh' nicht nur zum Vergnügen hier war und ohnehin wiederkommen wird, haben wir noch eine nette Liste für's nächste Mal.
Und wir entdeckten einen zauberhaften indischen Laden. Was haltet Ihr zum Herbst von einem indischen Kochtreffen?