Mittwoch, 24. April 2013

Rezension: Lisa Lemke "Mein Grillvergnügen"

Mein Grillvergnügen (Front-Cover)Unter dem Motto "Frauen grillen anders!" erschien im Callwey-Verlag das Buch "Mein Grillvergnügen" von Lisa Lemke. Da in meinem Kochbuchregal ein Grillbuch fehlt, freute ich mich sehr, als ich durch Blogg dein Buch die Gelegenheit zur Rezension bekam.

Auch wenn ich das Motto so dämlich finde wie die geschlechtsspezifischen Grillsaucen, die ein großer Lebensmittlekonzern gerade auf den Markt wirft (und die für Weibchen "natürlich" pastellfarben sind): Das Buch der schwedischen Köchin versprüht viel Astrid-Lindgren-Charme und gefällt mir sehr gut.

"Mein Grillvergnügen" richtet sich in erster Linie an Besitzer von Holzkohlegrills, aber die Rezepte lassen sich auch auf unserem Gasgrill zubereiten. Ein kleiner Grillguide zu Beginn führt auch Anfänger in die Materie ein.

Sehr gut gefallen mir die Menütipps am Ende des Buches und die Vorschläge, wie ein Grillabend entspannt werden kann, ohne dass man bei drögem Knabberkram auf die Glut wartet und eigentlich schon satt ist, bevor das Essen beginnt. Sehr gut gefällt mir auch der hohe Fotoanteil. So gibt es zu jedem Rezept mindestens ein Foto. Es fällt mir immer noch schwer, mir ein Gericht ohne Foto vorzustellen, deswegen freue ich mich über Bebilderung. Mir gefällt auch, dass sich Lemke nicht mit den xten Steak-Geflügel-Sonstiges Fleisch-Variationen befasst. Insofern unterscheidet sich das Buch dann doch von den "männlichen Grillratgebern". 

Lemke stellt Rezepte für Glasuren, Marinaden und Rubs vor und beschreibt, wie Pizza gegrillt wird (unser nächstes Projekt, wir besitzen jetzt nämlich einen Pizzastein, Geschenk von meinen Ex-Kollegen aus dem Haus, das Irre macht). Es gibt Rezepte für Saucen, Salsa, aromatisierte Butter, für Drinks und für Süßes. Nicht alles wird gegrillt, manches wird auf dem Herd oder im Backofen zubereitet, aber alles passt gut zu Gegrilltem.

So war es dann auch kein Wunder, dass schnell viele "Peppies", Indexmarker, im Buch klebten und vieles auf die Nachkochliste wanderte: Blaubeer-Mojito zum Beispiel oder Campari-Melonen-Crush, Holunder-Zitronen-Glasur für Fisch, Gegrillte Artischocken, Bananensplit vom Grill oder Sandkuchen-Bruschetta ... Passenderweise plant der Gatte Anfang Mai ein Geburtstags-Grillmenü, bei dem ich das eine oder andere ausprobieren kann.

Vegetarier können sicherlich bemängeln, dass Grillalternativen für sie fehlen, aber da wir nicht vegetarisch leben, ist das für uns nicht so wichtig.

Bei aller Freude über das Buch fielen mir zwei Kritikpunkte auf: Lemke schreibt, sie grillt die Pizza auf dem herausnehmbaren Boden einer Pie- oder Springform. Ausgehend von der Temperatur eines Holzkohle- oder Gasgrills und von der Stärke der Böden meiner Formen behaupte ich: Das kann nicht klappen. Das glüht durch. Falls es jemand probiert hat: Bitte über das Ergebnis berichten.

Schade finde ich, dass bei dem Rezept für Meringen mit Lakritzeis, Rhabarbertoffee und Himbeeren die Zubereitung des Lakritzeises fehlt. Nichts gegen die Verwendung gekauften Eises - ich weiß nur nicht, wo ich hier Lakritzeis auftreiben soll. Aber dafür gibt es ja Blogs, und so wanderte ihr Rezept auf meine Nachkochliste

Und jetzt gehe ich einkaufen: Liquid Smoke, Lakritzsirup und Lakritzpulver fehlen hier im Haushalt. Und Du könntest Dir das Buch bestellen, direkt beim Verlag. Hier geht's zum Shop.


2 Kommentare:

  1. Das Buch ist mir auch aufgefallen. Danke für deine Rezension. Werde beim nächsten Besuch im Buchhandel mal einen Blick reinwerfen.
    LG Sarah

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