Montag, 29. August 2011

Menü "Über alle sieben Meere": 6. Indik: Kulfi und Burfi

Oben Kirsch-Burfi, unten Kulfi.
Kulfi ist ein Eis aus eingekochter, gewürzter Milch, das ohne Eismaschine hergestellt wird - also ideal für einen eismaschinenlosen Haushalt wie meinen. Burfi oder Barfi ist ein Konfekt aus gekochter Milch, aber nicht gefroren, sondern mit marzipanähnlicher Konsistenz. Beides kommt aus dem indisch-pakistanischen Raum.

Dieser Gang des Menüs bereitete mir ähnliche Probleme wie der Zwischengang, denn schändlicherweise fiel mir zum Indik nur Curry ein, und das hätte an diese Stelle des Menüs nicht gepasst. In einer meiner vielen virtuellen Kochgruppen wurde ich dann in Richtung Kulfi und Burfi gestupst. Dass ich Kulfi vor vielen Jahren mal im Shalimar aß und sehr mochte, hatte ich total verdrängt (heute scheint es dort nicht mehr auf der Speisekarte zu stehen).

Beide Gerichte bereitete ich am Vortag zu, und beide fallen in die Kategorie Desaster Cooking. Das Kulfi weigerte sich, cremig zu werden, und das Burfi wollte nicht fest werden. Dabei war die Burfi-Masse wie im Rezept gefordert und beschrieben fast trocken und löste sich von der Pfanne, was laut Rezept nach 50 Minuten der Fall sein sollte, bei mir aber schon viel früher einsetzte. Das sorgte für Schwierigkeiten, weil ich mich plötzlich und unerwartet gleichzeitig um Lammkeule, Kartoffeln, Bohnen und Burfi kümmern musste. Ich wünschte, ich wäre Shiva.

Dann füllte ich das ziemlich trockene Burfi aus der Pfanne in eine Form und dachte, es würde über Nacht gänzlich trocknen. Nö. Es wurde wieder richtig feucht. Also ab damit in den Backofen, zum Trocknen neben dem Lammknochen. Half nichts. Das Burfi blieb feucht, war jetzt aber braun statt rot. Vorher sah es besser aus. Und ich hatte weder Zeit noch Milch für einen zweiten Versuch. Egal. Außer mir wusste ja niemand, wie es aussehen sollte ;o) Und lecker war's alle Mal. Die Reste wurden aus der Form gelöffelt, beim Warten auf den zweiten Dessertgang.

Das Kulfi sollte eigentlich Blumenform bekommen. Diesmal ließ mich zwar, anders als bei den Gewürzgurkenfischchen vom Labskaus, nicht die Ikea-Silikonform im Stich, aber das Kulfi taute viel schneller, als ich erwartete. So gab's dann Kulfi-Eiskugeln aus dem Rest, der nicht in der Silikonform eingefroren war.

Kulfi

Zutaten für 8 Portionen:

1 Liter Vollmilch
6 Kardamomkapseln, zerstoßen
1 TL gemahlener Zimt
1 Msp. Nelkenpulver
1 Pimentkorn, gemörsert
100 g weißer Zucker
300 g griechischer Joghurt (10 % Fett)

Zubereitung

Milch mit dem Zucker und den Gewürzen in einen Topf geben, unter Rühren aufkochen, dann auf kleinste Hitze zurück schalten und ca. 1 Stunde einkochen lassen. Immer wieder mit dem Schneebesen aufschlagen, damit die Milch nicht am Topfboden anschlägt. Durch Sieb gießen und abkühlen lassen.

Den Joghurt unter den erkaltete Masse rühren, bis die Masse eine cremige Konsistenz hat. Die Masse in Förmchen füllen und über Nacht gefrieren lassen.

Quelle: CK
 
Kirsch-Burfi
 
Zutaten für 25 Stück:

200 g dunkle Kirschen
etwas Wasser
1 l Milch
100 ml Sahne
120 g Puderzucker
abgeriebene Schale einer Zitrone

Zubereitung:
Kirschen entkernen und in einer beschichteten, hohen Pfanne mit ein paar Esslöffel Wasser kurz weichkochen. Wasser abgießen. Kirschen leicht mit etwas Milch bedecken. Auf höchster Hitzestufe kochen und immer wieder einmal durchrühren. Es ist normal, wenn die Milch durch die Säure der Kirschen bricht.

Immer wenn die Masse beginnt, dickflüssig zu werden, etwas Milch nachgießen.

Sobald die Milch eingedickt ist, die Sahne hinzufügen und alles soweit herunterkochen, bis die Masse sich von der Pfanne zu lösen beginnt. Das passiert so nach 50 Minuten passierte bei mir nach ca. 15 Minuten.

Die Hitze zurückschalten und jetzt ständig rühren bis die Masse fast trocken ist.

Aus der Pfanne nehmen und in einer Schüssel etwas abkühlen lassen.

Sobald man die Masse anfassen kann, die Masse etwas zerbröseln. Puderzucker dazu sieben. Zitronenschale dazureiben und alles zusammenkneten. Die Masse sollte jetzt eine marzipanähnliche Konsistenz aufweisen.

Auf ein Stück Backpapier geben und mit 2 Teigspachteln einen Block formen. Mit einem Teigspachtel in 25 Stücke teilen. Bei mir war die Masse am nächsten Tag wieder feucht und würde deswegen zu Nocken gestochen und mit Kirschen serviert.

Quelle: Himmlische Süßigkeiten

3 Kommentare:

  1. Na endlich sehe ich einmal ein Feedback zu einem meiner Rezepte. Vielen Dank fürs Nachkochen. Hier der Tipp für das nächste Burfi. Vor dem Hinzufügen des Zuckers die Masse ganz auskühlen lassen. Dann zurück in die noch leicht warme Pfanne bröseln und erst jetzt den Puderzucker dazu geben. Gibt man den Puderzucker in ein zu heißes Burfi, dann bleibt es weich. Hier kann dann nur mehr Milchpulver die Masse retten. Das mit der 15 Minuten Kochzeit finde ich toll. Ich arbeite auf eine Herdplatte mit Strom und da geht so etwas ewig.

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  2. Danke für die Tipps! Ich werde es garantiert noch mal machen, denn lecker war's!

    Ich koche auch mit Strom, aber das Zeugs war so schnell fest, dass ich echte Probleme bekam, da ich mit den 50 Minuten plante. Lass es 20 Minuten gewesen sein ... Kartoffeln, Burfi und Bohnen waren jedenfalls gleichzeitig fertig. Keine Ahnung, wie das ging.

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  3. Vor allem das Kulfi klingt sehr lecker! Werd ich ausprobieren, ich suche ja immer nach Eisrezepten ohne Eismaschine ;)

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