Dienstag, 29. März 2016

Brot und Salz. Sozusagen. [Lakritz-Schokoladen-Brötchen, Lakritzsalz, Lakritzzucker]

Jedes Mal, wenn ein lieber Mensch umzieht und in sein neues Domizil einlädt, muss ich daran denken, wie ich mit 17 Jahren meine erste eigene Wohnung bezog.

Lakritz-Schokoladen-Brötchen, frisch aufgetoastet. 
Wir waren noch mitten im Kistenschleppen, als die Nachbarin von Obendrüber, eine entzückende ältere Dame, in der Tür stand. Sie hielt mir einen Gefrierbeutel mit zwei Scheiben Schwarzbrot und etwas Salz entgegen: "Ich habe gerade nichts anderes da, weil ich nicht wusste, das heute ein neuer Mieter einzieht, aber ich möchte Ihnen doch Brot und Salz schenken. Herzlich willkommen!"

Ein Beutel voller Boller.
Diese Geste fand ich so rührend, dass ich mich immer noch daran erinnere. Eigentlich schade, dass wir diesen Brauch bei unseren Nachbarn nicht mehr pflegen.

Lakritzzucker und Lakritzsalz.
Als jetzt Frau K. in ihr neues Domizil einzog, wollte ich Brot backen und Salz sieden (als ordentliche Foodbloggerin machste ja alles selbst), aber Frau K. verbot sich Staubfänger als Mitbringsel. Da ich lernte, das Brot, das zum Einzug geschenkt wurde, dürfe nicht gegessen werden, sondern müsse trocknen, smste ich ihr, dann schieden die Lakritz-Schokoladen-Brötchen, die ich ihr backen wolle, wohl aus. Als Antwort kam ein knappes *sabber*, was ich mir so übersetzte, dass die Brötchen wohl willkommen wären. Also frisch ran ans Werk.

Boller, frisch aus dem Ofen. 
Boller, frisch aufgetoastet.
Wenn Frau K. es möchte, kann sie ja eines der Brötchen trocknen lassen. Macht sich bestimmt gut als Briefbeweschwerer. Die beiden Brotscheiben, die mir meine Nachbarin vor mehr als 30 Jahren schenkte, liegen gut getrocknet in einer meiner Tagebuchkisten.

Ich habe den Teig wieder über Nacht gehen lassen, sogar fast 24 Stunden, weil es anders nicht in meinen Tagesablauf passte. Die Profis da draußen haben sicher daran zu meckern, aber für mich zählt das Ergebnis: Die Brötchen waren wunderbar fluffig (und wie ein gesmstes *mjam* von Frau K. zeigte, anscheinend auch lecker).

Der Teig ist aufgegangen. 
Das benötigte Raw Liquorice Powder von Johan Bülow kaufe ich ganz kommod in der Lakritzerie am Winterhuder Marktplatz. Du kannst es dort auch online bestellen.

Gleich geht's ab in den Ofen.
Diese Geschenke aus der Küche nehmen teil an den Linkparties Creadienstag, Dienstagsdinge, Rezepte-Linkparty und Crealopee. Da die Brötchen auch sehr gut zu einem Brunch passen, wandern sie zum aktuellen "Ich backs mir" bei Frau Tastesheriff.

Lakritz-Schokoladen-Brötchen (Boller med lakrids og chokolade)

Zutaten für etwa 9 Stück:

200 ml Vollmilch
200 ml Wasser
20 g Hefe
550 g Mehl (Dinkel- und Weizenmehl zu gleichen Teilen gemischt)
75 g weiche Butter
40 g brauner Zucker
knapp 1 EL Raw Liquorice Powder*
10 g Salz
75 g grob gehackte Schokolade

Zubereitung:

Milch und Wasser erwärmen und die Hefe darin auflösen.

Mehl, Butter, Zucker, Lakritzpulver und Salz in eine Schüssel geben und gründlich verrühren. Dann die Hefemischung dazu geben und alles gut miteinander verkneten.

Den Teig an einem kühlen Ort über Nacht gehen lassen.

Am nächsten Tag die Schokolade grob hacken und in den Teig kneten. Aus dem Teig neun Brötchen formen und etwa eine Stunde gehen lassen. Währenddessen die Fettwanne des Ofens mit Wasser füllen, in den Ofen schieben und den Ofen auf 250°C (Umluft) vorheizen (alternativ ein feuerfestes Gefäß mit Wasser in den Ofen stellen.

Ist die Ofentemperatur erreicht, den Regler auf 200°C (Umluft) zurückdrehen, die Brötchen in den Ofen geben und ca. 15 Minuten bis 20 Minuten backen.

Die Brötchen auskühlen lassen und mit Salzbutter oder einem Belag nach Wahl servieren.

Quelle: Fedeopskrifter

Lakritzsalz / Lakritzzucker

Zutaten für je ein 130ml-Glas:

je 130 g Salz und weißer Zucker
je 1 gestrichener TL Raw Liquorice Powder*

Zubereitung:

Zucker bzw. Salz in ein fest verschließbares Glas füllen. Das Lakritzpulver einrühren und ein paar Tage ziehen lassen.

Lakritzsalz schmeckt zu Rind, Wild, Gegrilltem oder über etwas Butter auf den Brötchen. Lakritzzucker schmeckt in Joghurt, Quark, Milchreis, Grieß ...

*Affiliate links

4 Kommentare:

  1. Jetzt habe ich zweimal Lakritzsalat statt Lakritzsalz gelesen :-D
    Auch ohne den Salat finde ich es ein schönes Einzugsgeschenk!
    Das Lakritzsalz probiere ich bestimmt auch noch aus.
    LG Kerstin

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  2. Danke für dein Rezept und toll, dass du dabei bist!
    Liebste Grüße, Claretti

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  3. Man darf zum Einzug geschenktes Brot nicht essen?! Man soll es trocknen lassen?!! Gut, dass ich das nicht wusste! Wäre doch schade gewesen um die Boller. Nun trocknen sie irgendwo im Bollerhimmel. ;-)

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  4. danke fürs rezept. solche brötchen kenne ich gar nicht.
    liebe grüße
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