Mittwoch, 7. Oktober 2009

Zitronenhuhn mit Butternuss-Kürbis und Zwiebeln ...

... oder: Wir mögen keinen Kürbis, Teil 2: Nachdem uns die Kürbis-Kokos-Suppe schmeckte, gab es ein paar Tage später wieder Kürbis, diesmal zu Huhn.

Ursprünglich wollte ich das Zitronenhuhn mit Butternuss-Kürbis zu einem Schwiegermutterbesuch machen - die ist sowieso der Meinung, ich könne nicht kochen, denn kochen kann man ihrer Meinung nur mit Hilfe div. fixer Tüten, und wir sind ein tütenfreier Haushalt (zumindest in der Küche *clown*). Aber dass Schwiegermutter nur das schmeckt, was ihr Sohn kocht, niemals das, was ich koche, liegt eher nicht an den fehlenden Tüten ;o) Jedenfalls sind Schwiegermutterbesuche eine wunderbare Gelegenheit, neue Rezepte auszuprobieren, denn sie ist ein Gast ohne jeden Erwartungsdruck - egal, wie das Ergebnis ist, ihr schmeckt es ohnehin nicht .... Mit Schwiegermutter ging's dann aber zum Griechen, und das Kürbishuhn gab's dann ein paar Tage später nur für den Gatten und mich - ist ja auch schöner ;o)

Da nicht angeben war, welcher Kürbis verwendet werden soll und wir für die Suppe gerade Hokkaido hatten, nahm ich Butternuss, der mir wegen seiner Form gefiel und beim Schälen wunderbar aromatisch nach Äpfeln, Orangen etc. roch, so dass ich schon beim Kochen gute Laune bekam. Und der Duft, der während des Bratens durch die Wohnung zog, war wunderbar.

Während das Huhn im Ofen bräunte, machte ich sicherheitshalber noch Reis, falls es mit uns und dem Kürbis nicht klappt. Aber den Reis brauchte es nicht. Sorgen bereitete mir die Sauce, die man aus dem Bratensaft ziehen sollte - ich kann keine Saucen. Aber auch das klappte. Zuerst war sie zwar zu salzig, was an der fertigen Hühnerbrühe gelegen haben wird, aber dann nahm ich zum Gegensteuern 2 TL Aprikosenmarmelade. Es stellte sich heraus, das war das i-Tüpfelchen, die Sauce harmonierte perfekt mit dem Butternuss-Aroma.

Zutaten für 4 Portionen:
1 Hähnchen
600 g Kürbis, z.B. Butternut
4 Knoblauchzehen
2 große Zwiebeln
½ Zitrone, Schale und Saft davon
400 ml Hühnerbrühe
1 TL Rosmarin, fein gehackt
2 TL Aprikosenmarmelade
Olivenöl
Salz
Pfeffer

Zubereitung:

Backofen auf 220 Grad Umluft vorheizen.

Hähnchen innen und außen waschen, dann mit Olivenöl und Salz einreiben. Das Hähnchen auf einen Hähnchenbräter in eine Auflaufform setzen. Bei 220 Grad etwa 20 Minuten garen, so dass das Fett ablaufen kann.

Währenddessen den Kürbis schälen, die Kerne herausschaben und den Kürbis in etwa 4 cm große Würfel schneiden. Von der Zwiebel die lose Schale entfernen, aber nicht die ganze Schale. Die Haut wird erst vor dem Servieren entfernt, so bleibt die Zwiebel besser geschützt. Die Zwiebel waschen und halbieren. Die Knoblauchzehen schälen.

Hähnchen aus dem Ofen nehmen, das Fett abgießen. Die Zwiebeln mit der Schnittfläche nach unten in die Auflaufform legen, dann Kürbis und Knoblauch darum herum verteilen. Die Auflaufform wieder in den Ofen schieben. Hähnchen und Kürbisgemüse bei 200 Grad Umluft ca. 50 bis 60 Minuten garen.

Schale von der Zitrone fein abreiben, Saft pressen und beides mit der Hühnerbrühe verrühren. Das Hähnchen regelmäßig mit der Flüssigkeit und mit ausgetretenem Bratensaft bepinseln.

Das Hähnchen mit dem Gemüse auf einer Platte anrichten, dabei die Schale von den Zwiebeln zu entfernen.

Den Bratensaft in einen Topf abgießen, restliche Hühnerbrühe mit Rosmarin und Aprikosenmarmelade dazugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und kurz einköcheln lassen. Zu viel Flüssigkeit mit 1 TL Stärke binden. Sauce und zu dem Hähnchen servieren, ggf. die Sauce vorher durch ein Sieb filtern.

Dazu passt Reis, der vor dem Kochen in einem Schuss Kürbiskernöl glasig gedünstet wurde, aber eigentlich braucht das Gericht keine Beilage.

Wer’s noch zitroniger mag, schiebt dem Hähnchen dünne Zitronenscheiben unter die Haut, bevor es in den Backofen kommt.

Das Originalrezept findet sich bei Annabel Langbein, Kochen und Einladen ohne Streß, Könemann, Hagen 1999. Das Buch ist zwar vergriffen, aber bei amazon oder eBay immer mal wieder erhältlich. Ich bin durch eine Kochfreundin auf das Buch aufmerksam gemacht worden - sie verstarb im März 2009, plötzlich, unerwartet, viel zu früh. Petra, auch wenn wir uns nur kurz kannten: Du fehlst mir!

Und da ich gerne den ganzen Büffel verarbeite, wurde aus Hühnerknochen, Innereien und Gewürzen noch eine schöne Hühnerbrühe gekocht und eingeweckt. Mmmmh, dieser Duft! Hatte ich schon erwähnt, dass Kochen fröhlich macht?!

4 Kommentare:

  1. Da kann ich über meine Schwiegermutter nicht klagen, sie will nur immer alles nachmachen, was ich gekocht habe, hat sie aber in den letzten 26 Jahren nie ...

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  2. Du Glückliche! Meine Schwiegermutter wäre ein eigenes Blog-Thema. Sie hat auch ihre guten Seiten - sie versteckt sie nur manchmal sehr gut ;o)

    Seit diesem Sommer weigere ich mich aber kategorisch, für sie zu kochen ... Nach 9 Jahren war meine Geduld bzgl. ihrer Kritik an meinen Kochfähigkeiten am Ende.

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  3. Momentan scheinen ja alle dem Kürbis verfallen zu sein, aber bei diesem Rezept muss ich sagen: zu Recht!

    ... Und von meiner Schwiegermutter fange ich erst gar nicht an...

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  4. Es duftet bis hierhin - wir lieben Kürbis.

    Meine verstorbene Schwiegermutter war einmalig. Wirklich die beste, die man sich vorstellen kann.

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