Mittwoch, 12. Januar 2011

Neujahrsmenü 2011: Mince Pies und Leek-Cheese-Cookies

Als mir auf der Suche nach einem britischen Dessert für unser Neujahrs-Menü die Mince Pies unterkamen, wusste ich sofort, die würden den Gästen schmecken – alle drei Mitesser mögen im Gegensatz zu mir Trockenfrüchte, kandierte Früchte und Orangeat. Der Name dieser kleinen Törtchen ist ein wenig irreführend, haben sie doch keine Hackfleischfüllung, sondern sind süß. Traditionell gehört Brandy Butter zu Mince Pies, aber der Gatte setzte einen Rumtopf an, der muss ja auch irgendwie weg – also, der Rumtopf, nicht der Gatte. Und traditionell gehört Talg bzw. Rindernierenfett in die Pie-Füllung – darüber setzte ich mich wie schon bei den Yorkshire-Puddings hinweg. Butter tut’s auch.   

Der Gatte, durch Austauschschülererfahrungen und Jamie-Oliver-Experimente nur bedingt Brit-Food-kompatibel, befürchtete gar, ich würde Minz-Törtchen servieren wollen. Nein, keine Panik! Mince Pies sind lecker Swienkroom. Schließlich sind sie das Lieblingsessen des Weihnachtsmannes, werden am Weihnachtsabend am Kamin deponiert, zusammen mit einem Glas Brandy, Port oder Sherry sowie einem Würzelchen für die Rentiere. Angesichts des Arbeitspensums des Weihnachtsmannes und der daraus resultierenden Zahl zu konsumierender Pies und Begleitalkoholika ist zu hoffen, dass der alte Rauschebart nicht in eine Alkoholkontrolle gerät. Trunkenheit auf dem Schlitten gibt doch sicher reichlich Punkte in Flensburg. Und da wohl fast jedes Land seine traditionelle Weihnachtsmannspeisung hat, gibt’s am Ende des Tages vermutlich kräftig Bäuchi-Aua. Kein Wunder, dass sich der alte Knabe von einem Tag Arbeit 364 Tage erholen muss.

Die Teigmenge der Pies reicht für 24 Stück. Ich habe nur die Hälfte genommen und aus der anderen Hälfte die Leek-Cheese-Cookies gemacht. Die übrig gebliebene Pie-Füllung wird heiß in sterile, heiße Gläser gefüllt und steht parat für das nächste Mal.

Mince Pies

Zutaten für 24 Stück:

Für die Füllung:
140 g Rosinen
140 g Datteln, getrocknet, ohne Kern
60 g Orangeat
60 g Korinthen
60 g Mandeln, gehackt
1 Orange, Schale und Saft
1 Zitrone, Schale und Saft
2 kleine Äpfel, säuerlich
60 g brauner Zucker
200 ml Brandy
8 TL Butter, geschmolzen
1 TL Zimt
1 TL Muskat
1 TL Nelkenpulver
½ TL Pimentkörner, fein gemörsert
½ TL Ingwerpulver

Für den Teig:
350 g Mehl
225 g Butter, kalt
1 Ei, verkleppert
1 Prise Salz
2 Eigelb
Öl und Mehl für das Muffinblech
Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung:

Eine Woche vor dem Servieren mit der Füllung beginnen. Dafür Rosinen, Datteln, Orangeat und Korinthen fein hacken. Von den Äpfeln das Kerngehäuse entfernen. Ein Schälen der Äpfel ist nicht notwendig. Äpfel fein würfeln.

Alles mit braunem Zucker, Orangen- und Zitronensaft, Abrieb von Orangen- und Zitronenschale, den Gewürzen, der geschmolzenen Butter und dem Brandy in eine Schüssel mit festsitzendem Deckel geben. Gut umrühren oder schütteln. Eine Woche lang kühl aufbewahren und regelmäßig umrühren / schütteln.

Nach einer Woche die Masse in einen Kochtopf geben und auf kleiner Flamme unter gelegentlichem Umrühren solange köcheln, bis sie eine marmeladenähnliche Konsistenz hat. 
Alle Zutaten für den Teig rasch zu einem Mürbeteig verkneten und diesen 15 bis 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Ausrollen und mit einem Ausstecher mit einem Durchmesser von 9 cm 24 Kreise ausstechen – wer keinen passenden Ausstecher hat: Der Kaffeebecher Dinera von Ikea hat die ideale Muffinblechvertiefungsgröße ;o) 
Aus dem restlichen Teig etwas kleinere Deckel ausstechen – oder Form wie ein Stern (klassisch).

Die Vertiefungen des Muffinblechs sorgfältig ölen und mit Mehl bestäuben. In jede Vertiefung einen Kreis setzen. Die Füllung auf dem Teig verteilen und einen Deckel darauf setzen. Deckel mit Eigelb bestreichen.

Die Pies bei 205 Grad ca. 30 Minuten im Ofen backen, bis sie goldbraun sind. 
Zum Servieren mit Puderzucker bestäuben. Zu den Pies passen Brandy Butter, Rumtopf oder Sahne, aber auch Vanilleeis oder Vanillesauce.

Leek and Cheese-Cookies

Zutaten:
½ Menge Pie-Teig
1 Lauchstange (Porree)
50 g Cheddar, fein gerieben
50 g Stilton, gewürfelt
Öl

Für die Leek and Cheese-Cookies die Lauchstange fein würfeln. Die Hälfte in etwas Öl dünsten, bis der Lauch etwas Farbe genommen hat. Abkühlen lassen und mit der anderen Lauchhälfte vermischen.

Lauch in den Teig einarbeiten. Teigmenge in zwei Hälften teilen. In eine Hälfte den Cheddar einarbeiten, in die andere den Stilton.

Teig ausrollen, gewünschte Formen ausstechen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und bei ca. 200 Grad ca. 20 Minuten goldbraun-knusprig backen.

Mit meinem kleinen Engelchen-Ausstecher ergab die Teigmenge zwei Backbleche Kekse.

1 Kommentar:

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