Weiße Mandeltorte. Für mich. Und für Arthurs Tochter. |
Aber gut, sie will 'ne Drei. Weil sie Geburtstag hat. Nein, sie wird nicht drei. Auch wenn mensch das manchmal denken könnte. Ihr Blog hat Geburtstag. Und die Quersumme ihres Alters, das vier Wochen vor ihrem Geburtstag auch meines wurde, ist 9, und 3 x 3 ist 9. Doch, das stimmt. Ich habe den Gatten befragt. Und den Taschenrechner. Außerdem: Die 9 lässt sich nur drei Mal teilen: Durch 9, durch 1 und durch 3. Auch da habe ich sicherheitshalber den Gatten und den Taschenrechner befragt, denn ich bin ein Mathe-DAU.
Also gut, die Drei. Ich hab 'n büschen die kabbalistische Zahlenmysthik bemüht und im Sohar geblättert. Ich hab' mal gelernt, dass Männer den Sohar nicht lesen sollen, bevor sie 30 (da ist die Drei schon wieder) sind, weil sie sonst irre würden. Ich las ihn zum ersten Mal, als ich 22 war. Ich bin ein Mädchen. Für mich gilt so was nicht. Oder doch? Sie schreibt jedenfalls über mich: "Is(s)t total irre." Ich habe keine Ahnung, wie sie darauf kommt. Gegen Irrsinn hilft aber auch die Drei. Sie vermittelt zwischen den Gegensätzen, sorgt für Erdung zwischen Körper, Seele und Geist. Seele kann mensch nicht genug haben. Der Sohar geht deswegen auch von der Dreiheit der Seele und ihrer Zusammenfassung in drei Stufen aus: Nefesch, die Triebseele; Ruach, der Bestand, der über die Seele waltet, und Neschama, die oberste Seelenstufe.
Weiße Mandeltorte, diesmal ohne Kerzen-Gelbstich. |
Außerdem ist so 'ne Seele 'n komplexes, empfindliches Gebilde, kann schon mal aus dem Takt kommen und sich verlaufen. Da tun Weinberge gut. Oder, in Ermangelung derselben, auch nur der Wein.
Okay, okay, ich schweife ab. Auch ich kann in vielen Worten wenig sagen. Hier geht's ja eigentlich ums Kochen. Oder, in diesem Fall, ums Backen. Wobei der Sohar auch dazu was zu sagen hätte, zum Beispiel über den bösen Trieb als Sauerteig. Daraus könnte mensch Brot backen, und mit Broten, nicht nur mit denen, um die mensch drei Mal laufen muss, hat sie so ihre Erfahrungen. Aber Sauerteig brauchen wir heute nicht, denn wir backen eine Mandeltorte, genauer gesagt, eine weiße Mandeltorte, die aus - natürlich - drei Komponenten besteht.
Cover des aktuellen Ella Danz-Krimis. Copyright: Gmeiner Verlag. |
Bemerkenswert ist bei diesen kulinarischen Krimis außerdem, dass die Rezepte funktionieren. Manchmal sind sie ja nur lieblos zusammengeklatscht, dass selbst ich schon beim Lesen merke, das kann nicht funktionieren. Hier nicht. Dass mir der Mandelbiskuit abschmierte, lag also nicht am Rezept, sondern an mir, weil ich Doof die Mandeln nach dem Häuten und vor dem Mahlen nicht trocknen ließ. Wenn Du also Deine Mandeln auch selbst häutest statt gehäutete zu kaufen, planst Du besser einen Tag Vorlaufzeit ein. Die Torte schmeckt außerdem am Besten, wenn sie mindestens einen Tag durchgezogen ist. Also: An Tag eins Mandeln schälen, an Tag zwei backen, an Tag drei essen. Hier geht's um die Drei, falls Dir das noch nicht klar war.
Seit dem ersten Kontakt mit dem aktuellen Krimi von Ella Danz, die ich bislang als Autorin nicht kannte, kaufe ich mir auch die anderen sechs Krimis rund um den kochenden Kommissar Georg Angermüller, den es aus Franken nach Lübeck verschlug. Momentan bin ich bei Band drei. Da ist sie schon wieder, diese magische Zahl.
Weiße Mandeltorte
Für die Tortenböden:
Für den Mandelteig:
6 Eier, getrennt
250 g abgezogene fein gemahlene Mandeln
250 g Kristallzucker
1 - 2 EL Mehl
Für den Mürbeteig:
100 g Mehl
65 g kalte Butter
30 g Kristallzucker
1 EL Vanillezucker
Die fertig gehäuteten Mandeln. |
50 g Stärkemehl (im Original 1 Päckchen Mandelpudding für 0,5 l Milch)
0,5 l Milch
2 EL Kristallzucker
250 g zimmerwarme Butter
150 g gemahlene Mandeln
Außerdem:
4 - 5 EL Erdbeermarmelade (im Original Johannisbeergelee)
100 g abgezogene, ganze Mandeln
250 g Puderzucker
ca. 6 EL Rum
Zubereitung:
Für die Füllung Milch, Stärke und Zucker zu einem Pudding kochen, in eine Schüssel füllen und diese abdeckeln, mit Folie bespannen oder den Pudding beim Abkühlen regelmäßig umrühren, damit sich keine Haut bildet. Wenn's draußen warm ist, kann die Schüssel auch gut in den Kühlschrank, dann kühlt die Masse schneller (keine Angst, der Kühlschrank geht nicht kaputt, wenn man ihn mit warmen Massen füttert).
Während der Pudding abkühlt, den Mandelteig vorbereiten. Dafür das Eiweiß steif schlagen, dann das Eigelb mit dem Zucker zu einer schaumigen Creme rühren. Eiweiß, Mandeln und Mehl vorsichtig unter die Creme heben, dann die Masse in eine gefettete und bemehlte Springform füllen und bei 160°C (Umluft) zwischen 30 Minuten und 45 Minuten backen. Auskühlen lassen und aus der Form nehmen. Mit einem Tortenschneider, einem Draht oder einem Messer in drei dünne Böden teilen.
Solange der Mandelteig auskühlt, alle Zutaten für den Mürbeteig schnell zu einem glatten Teig verkneten (ich mache den Anfang immer mit dem Handrührgerät und nehme erst zum Schluss die Hände, damit der Teig nicht so schnell warm wird), in eine Folie wickeln und ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
Ist der Mandelteig abgekühlt und aus der Form genommen. die Form erneut fetten, bemehlen, mit Backpapier auslegen, den Mürbeteig auf Springformgröße ausrollen, in die Form geben und bei ca. 160°C (Umluft) 12 Minuten bis 15 Minuten backen. Abkühlen lassen, vorsichtig aus der Form und vom Backpapier nehmen und auf eine Tortenplatte legen.
Mittlerweile dürfte auch der Pudding abgekühlt sein und wird mit Butter und Mandeln zu einer Creme vermischt. Ggf. nochmal mit Zucker abschmecken.
Den Mürbeteigboden dünn mit Erdbeermarmelade bestreichen, darüber einen Mandelboden legen und die Hälfte der Buttercreme darauf geben. Den zweiten Mandelboden darauf geben, dann den Rest Buttercreme und den dritten Mandelboden. Die Torte im Kühlschrank fest werden lassen.
Puderzucker mit Rum glattrühren. Dafür den Rum esslöffelweise zugeben und darauf achten, dass der Puderzucker nicht zu flüssig wird. Die Torte mit dem Guss überziehen und mit den ganzen Mandeln dekorieren.
Da bei mir der Mandelbiskuit abschmierte und ich nur zwei Mandelböden hatte, verzichtete ich auf den Guss. Stattdessen gab ich die übrige Buttercreme an den Kuchenrand und warf reichlich Zuckerkonfetti hinterher, um Unebenheiten zu verbergen.
Ich habe heute morgen schon um kurz nach 7:00 h das erste Tränchen verdrückt!
AntwortenLöschenOch, so zum Weinen ist die Torte nicht. Die ist lecker. Echt! ;o)
AntwortenLöschen:)
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