Neben dem kaliumarmen Kochen ist bei uns striktes Kochen aus dem Vorratsschrank angesagt. Anfang Dezember ziehen wir um, und bis dahin müssen der Einbauschrank im Flur, ein paar Regale im Keller sowie zwei Tiefkühler möglichst leer sein. Einer der beiden Tiefkühler wird vermutlich schon früher umziehen oder wir schließen die kleine Box meiner Mutter an. Ich möchte gerne einen kleinen Vorrat an TK-Gerichten im alt-neuen Haus haben, um während der Umzugsphase möglichst wenig kochen zu müssen oder auf Schlachter, Imbiss oder Lieferdienst angewiesen zu sein. Das Essen vom Schlachter ist zwar super, nur muss ich die Abholung einplanen, und das ist mir sicher irgendwann zu stressig, weil schon genug zu bedenken ist, dass ich nicht auch noch daran denken möchte. Die dort arbeitende Schulfreundin würde sicher mal Essen auf dem Heimweg vorbeibringen, denn sie fährt am Haus vorbei, aber sie hat selbst genug Stress. Außerdem ist das Essen nicht kaliumarm.
Das kaliumarme Kochen ist sehr gewöhnungsbedürftig. Für die Kürbissuppe kochte ich die Wurzeln und Äpfel extra - sehr lange und sehr weich. Ich wusste nicht, wie blass Wurzeln werden können ... Für das Ofengemüse habe ich Wurzeln und Kartoffeln ebenfalls extra gekocht. Als jemand, der es gewohnt ist, Wasser zu sparen, ist es für mich sehr befremdlich, das Gemüse erst in reichlich Wasser aufzukochen, dann das Wasser wegzukippen und es in frischem Wasser zu Ende zu garen. Im Sommer werde ich das Wasser sammeln, um den Garten zu wässern, aber momentan bietet sich das nicht an. Reichlich Wasser heißt wirklich reichlich Wasser: Ich muss die zehnfache Wassermenge rechnen. Kartoffeln gibt es bei uns aber eh nur noch selten. Reis und Nudeln sind besser für den Gatten. Gemüse kommt aktuell meistens aus dem Dose wie die Champignons für das Hähnchen am Donnerstag. Das ist ebenfalls sehr ungewohnt. Im Verarbeitungsprozess für Konserven wird das Kalium allerdings herausgelöst, und was noch übrig ist, landet in der Lake, die selbstverständlich weggekippt wird.
Ich hoffe sehr, all das wirkt sich senkend auf die Kaliumwerte des Gatten aus. Das werden wir wohl Anfang des Jahres wissen, wenn die nächste Laboruntersuchung ist. Ansonsten dräut Dialyse, und das wäre extrem umschön.
Den Wocheneinkauf erledigten wir wieder im Nachbardorf, wo wir drei Discounter, zwei Supermärkte und einen Drogeriemarkt dicht beieinander haben. Wir bekamen so ziemlich alles, was wr brauchten. Lieferschwierigkeiten gab's nur beim Reifen, den der Gatte für sein defektes Auto brauchte, aber der trudelte diese Woche auch ein. Der Gatte kaufte zudem das Internet leer. Ich hielt mich zurück, bestellte aber Seife in Dackelform als kleines Geburtstagsgeschenk. Ich fand sie bei Manar Soap, einem Laden in der Friedberger Judengasse, der einer jungen Syrerin gehört. Sie kam mit Mann und kleinem Sohn 2015 nach Deutschland, ist inzwischen zweifache Mutter und machte sich 2019 mit dem Seifengeschäft selbstständig. Was für eine Biographie! Es blieb natürlich nicht bei der Dackelseife. Es wollten auch Seifen als Weihnachtsgeschenk für Schwiegermutter und Tante und für mich mit.
Nein, das kann man nicht essen (bzw. sollte es nicht), aber diesen liebevoll verpackten Seifen-Einkauf musste ich dir einfach zeigen. |
Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:
Sonnabend gab's Currywurst und Pommes frites - alles andere als kaliumarm, leider. Dafür wurden wir ein Glas Currysauce los, zu dem wir über Too good to go kamen.
Sonntag gab's Hähnchenbrust mit Apfelpüree und Oregano. Die Äpfel für das Püree kamen natürlich aus dem Garten.
Montag gab's Kürbissuppe. Dafür verbrauchte ich zwei Gläser Hühnerbrühe und eine Dose Kokosmilch aus dem Vorrat. Normalerweise hätte ich die Suppe vegan zubereitet, aber der Vorrat muss ja leer werden.
Dienstag gab's wieder Hähnchenbrust mit Apfelpüree und Oregano.
Mittwoch gab's wieder Kürbissuppe.
Donnerstag kochte ich Hähnchenbrust in Champignonsahnesauce - eine Dose Champignons aus dem Vorrat ist weg.
Freitag hatten wir Baustellenbesuch. Es gab Ofengemüse mit Halloumi und Steak. Teile des Ofengemüses wurden kaliumreduzierend vorgekocht.
Es wurde tatsächlich gebacken: Für einen Schoko-Kirsch-Kuchen verbrauchte ich ein Glas Kirschen und zwei Pakete Kuvertüre aus dem Vorrat. Über Too good to go holte ich nichts.
Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ein Kommentar, wie schön! Ich bemühe mich, alle Kommentare zu beantworten. Allerdings kann das manchmal etwas dauern - das Leben neben dem Blog, Du verstehst. Wenn Du Dich durch eine Sicherheitsabfrage quälen musst oder der Kommentar erst moderiert wird, heißt das, dass es gerade viele Spamkommentare gibt. Last but not least: Ich behalte mir vor, einzelne Kommentare zu löschen.