"Guck nicht hin, aber da sind ganz komische Leute, die jubeln, weil du gerade Gemüse schnibbelst" - oder: Ein Schnappschuss von Profiköchen in ihrer natürlichen Umgebung. |
Küchenchef Klaus Böhler versteht spätestens jetzt, warum ich am Vortag sagte, Foodblogger müsse man aus der Küche bomben. Torsten ist nachhaltig beeindruckt vom Gewicht eines Schneebesens und einer Sauteuse, und ich ziehe wieder mal still meinen Hut vor den Profis.
Kochen ist Hochleistungssport!
Kurzfristig verlassene Töpfe. |
Fotostudio in einer der Sheraton-Küchen. |
Die Agenda des Blogger-Events im Frankfurter Sheraton sah zwar 75 Minuten in der Hotelküche vor, aber ich habe den leisen Verdacht, dass die Veranstalter damit rechneten, dass wir in der Zeit brav unsere vorbereiteten Lebkuchenhäuschen verzieren.
Nur: Mit Foodbloggern klappt das nicht - oder die Sheratonies hätten uns Scheuklappen aufsetzen müssen. Da die fehlen, können wir uns rechts und links umschauen und bleiben an allem hängen, was da im Weg steht.
Nur: Mit Foodbloggern klappt das nicht - oder die Sheratonies hätten uns Scheuklappen aufsetzen müssen. Da die fehlen, können wir uns rechts und links umschauen und bleiben an allem hängen, was da im Weg steht.
Böhler führt uns mit schnellen Schritten durch die Küche - oder anders: Er geht schnellen Schrittes voran, und wir erliegen der Reizüberflutung, bleiben an jedem Regal kleben. Nur ein Rest Sitte und Anstand hält uns davon ab, den Köchen vollends auf den Leib zu rücken, jede Tür zu öffnen, jeden Deckel zu lüpfen.
Erster geplanter Halt ist die Fotostation der Küche. Im Frankfurter Sheraton nutzt man die sozialen Medien, und so postet regelmäßig auch die Küche regelmäßig Fotos auf Facebook und Co.
Die Fotostation von vorne. |
Klaus Böhler an einem der PC im Küchenbüro, von wo aus die Fotos online gestellt werden. |
Kularb Surin ist die Gemüseschnitzerin im Sheraton Frankfurt Airport. |
Konzentriert und hoheitsvoll sitzt die Thailänderin abseits des Küchenrummels an einem Tisch und schnitzt Rosen in eine Melone. Ihre Arbeit begeisterte uns schon am Vortag, als wir zahlreiche Social Media-Logos in den Melonen des Light Lunch-Büfetts entdeckten. Küchenchef Böhler ist sehr stolz auf seine "thailändische Prinzessin", denn gute Gemüseschnitzer sind auch in Asien sehr gefragt und gehen kaum ins Ausland. Das Sheraton Frankfurt Airport ist eines der wenigen europäischen Hotels, das sich diesen Luxus gönnt.
Für einen kurzen Moment widmen wir uns ganz brav dem eigentlichen Programmpunkt, werden zu kleinen Kindern und verzieren Lebkuchenhäuser. Dann aber dürfen wir endlich wieder weitere Blicke in die Küche werfen. Klaus Böhler versucht, uns mitzuziehen, aber wieder stoppen uns lange Regale mit Koch- und Essgeschirr. Es gibt so viel zu sehen!
Klaus Böhler in seinem Element: In der offenen Küche des Restaurant Flavors. |
Der Küchenchef ist in seinem Element. Er springt umher, reißt hier eine Schublade auf, lüpft dort einen Deckel, erklärt die Wichtigkeit des mise en place, guckt nebenbei seiner Brigade auf die Finger und gibt in ruhigem Ton Anweisungen, wenn es nötig ist.
Aber hier sitzt jeder Handgriff, kennt jeder seinen Platz und weiß, was zu tun ist, und so reichen meistens ein kleiner Wink oder ein kurzer Blickkontakt.
Vorbereitung auf das Mittagsgeschäft. |
Böhler achtet darauf, dass seine Brigade international zusammengesetzt ist. Er achtet auch darauf, dass sich seine Mitarbeiter optimal entwickeln können, fördert sie und schickt sie hinaus in die Welt, wenn sich die Gelegenheit bietet. So schafft er sich gleichzeitig ein Netzwerk, von dem er profitieren kann. "Sie wissen schon, dass ein Mitarbeiter mit diesen Fähigkeiten ein Geschenk ist?" frage ich Sascha Konter, als er mir die Arbeits- und Ausbildungsweise seines Küchenchefs beschreibt. Konter nickt glücklich lächelnd.
Ein ausgesprochen wichtiges Utensil des Küchenchefs ist das Telefon, das Böhler nutzt wie ein Dirigent seinen Taktstock. Damit ruft er die Leckereien für unseren nächsten Programmpunkt ab oder schickt Mitarbeiter nach Hause, in den mehr als verdienten Feierabend, denn für unser schönes Wochenende mussten einige Überstunden gemacht werden.
Klaus Böhler erläutert die Wichtigkeit von mep. |
US-Beef, für das Sheraton von einem lokalen Metzger zerlegt und vakuumiert. |
Antonio Gentili, Restaurant Manager im Flavors, eilt herbei, um mich außerhalb des Programms mit einem Champagner-Cocktail zu verwöhnen. |
Alle Berichte über das Blogger-Event im Sheraton Frankfurt Airport:
Blick in die Küche
Pâtisserie und Hexenhaus
Cocktail-Kurs / Blick in die Bar
Kochen im Restaurant Taverne
Social Hour mit dem Weingut Allendorf
Blick auf verschiedene Büfetts
Workshop zum Thema "Blogger und Marken"
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