Mittwoch, 21. August 2013

In Hamburg um die Welt: Australien - Down Under

Wir reisen in Hamburg kulinarisch um die Welt.
Unzählige Male stand ich vor dem Haus in der Grindelallee 1, während ich durch das jüdische Hamburg führte. Ich zeigte eine Zeichnung von Arie Goral-Sternheim und berichtete, dass hier schon Beginn der Shoah Hamburger Juden sich nicht nur nach Einbruch der Dunkelheit nicht auf die Straße trauten, weil im Souterrain des Hauses eine SA-Kneipe mit dem Namen "Schinkenkrug" war.

An der Nutzung des Souterrains hat sich seit Jahrzehnten nichts geändert: Hier ist immer noch eine Kneipe. Die Namen und Konzepte wechselten, aber seit 2000 das Down Under einzog, herrscht Beständigkeit.

Da Australien auf unserer kulinarischen Landkarte noch ein weißer Fleck war, machten wir uns zu fünft auf ins Down Under.

Zum Glück war ich lange vor der verabredeten Zeit da. Donnerstags gibt es nämlich Spareribs satt, und dementsprechend waren trotz vorlesungsfreier Zeit viele Tische reserviert. Ich vermute, dass es an den anderen Tagen der "Weekly Deals" ähnlich ist, daher: Unbedingt reservieren, vor allem im Semester!

Weithin sichtbar: Die Werbung des Down Under.
Ein Haus mit wechselvoller Geschichte: Grindelallee 1 mit dem Kellerlokal.

Der Eingang ins Down Under.
So fanden wir dann noch ein Plätzchen im hintersten Raum des Lokals.

Der hintere Teil des Lokals ist wie eine Wellblechhütte im Outback gestaltet.
Uns tat es besonders die "Bibliothek" an, die nur aus Buchrücken besteht.
Fünf Menschen, die über Stunden im Lokal sind, können eine ganze Menge verputzen. Wir entschieden uns gegen die All-you-can-eat-Spareribs und bestellten à la carte.

Spud Chip, hausgemachte Kartoffelchips mit Sour Cream, lecker gewürzt, für die ganze Runde. Ich hätte sie mir allerdings heißer gewünscht. Wir bestellten die kleine Portion, die schon enorm ist. Die Chips alleine sind schon ein guter Grund, ins Down Under zu gehen!
Caesar's Salad mit extra Hühnerfilet. Die große Portion sieht kleiner aus, als sie ist. Zusätzlich bestellten wir noch die kleine Portion als Vorspeise. Beide Esser waren sehr zufrieden.

Spud Choppers, hausgemachte Kartoffelecken, mit Cole Slaw und Sour Cream - eine große Portion für alle.

Gab's ebenfalls zwei Mal: The Workingman-Burger mit Ananas, Spiegelei, Bacon. Käse und Roter Bete sowie mit zusätzlichen Fries. Kam unterschiedlich an: Der Gatte meinte, er habe schon bessere Burger gegessen, während P. begeistert meinte, es schmecke original wie in Australien. Dem Gatten und mir waren zudem die Fries zu salzig - bei mir passiert das schnell, während der Gatte sehr salzig isst ...
Das mundete Frau K.: The Chicken Parmigiano Burger, Hühnerfilet mit Parmesan, Tomate, Salat und Mayonnaise.
Ich entschied mich für ein Krokodil-Steak mit Grillgemüse, das mir Mädchen ein wenig zu würzig war, und Guacamole. Dusseligerweise rechnete ich nicht mit einer üppigen Portion Gemüse und bestellte mir extra Fries. Ich weiß jetzt: Krokodil schmeckt tatsächlich wie Huhn. Zukünftig bleibe ich beim Huhn.
Wollte ich schon immer mal essen: Frittierter Mars-Riegel in Wan-Tan-Teig. Muss ich nicht noch mal essen. Die Herren am Tisch freute es. Ihnen schmeckte es.
Wie Du bei den Bildunterschriften lesen kannst, war das Echo auf das Essen geteilt. Für einen vergnügten Abend in fröhlicher Runde ist das Down Under aber auf jeden Fall zu empfehlen. Uns gefiel es; wir kommen gerne mal wieder.

Nach Litauen, Spanien und Vietnam ging's diesmal nach Australien.
Und jetzt kommst Du: Wohin schickst Du uns als nächstes auf kulinarische Reise? Zu welchem Land gehört Dein Hamburger Lieblingslokal? Ich bin gespannt und freue mich auf Kommentare!

4 Kommentare:

  1. Lieblingslokal kann man nicht sagen, aber immerhin war ich in HH schon einmal beim Tibeter essen. ich weiß nicht einmal mehr, wie das Lokal hieß, aber es hat mich nachhaltig schwer beeindruckt, dass es sowas gibt.

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  2. Fritierter Mars-Riegel, soso. Wie mutig, sowas anzubieten oder zu bestellen.
    Ansonsten habt Ihr meine volle Zustimmung zum Essen a l carte. Ich war mal mit Kollegen in Darmstadt zu einem Spareribs-Abend, da kamen dann tatsächlich nur Spareribs mit Soße und Pommes, kein Salat, kein Nachtisch ...
    In Hamburg war ich zu lange nicht mehr, um ein Restaurant empfehlen zu können.

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    1. Also, so weit ich das vom Blick auf die Nachbartische beurteilen konnte, gibt es im Down Under nur die Spareribs mit Sauce - Pommes habe ich nicht gesehen. Die kommen zu viert auf einem Teller, solange, bis man abwinkt. Die Bedienung läuft regelmäßig durch und sammelt die Knochen ein.

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