Samstag, 8. Februar 2025

Wochenplan in KW 6/25: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CCXLXVI

Diesen Wocheneinkauf musste ich alleine erledigen, weil der Gatte noch im Krankenhaus lag. Wie jeden Tag war ich auch am Sonnabend vormittags bei ihm und nahm gleich seine Wünsche für die kommende Woche auf, in der Hoffnung, dass er dann schon wieder zu Hause ist. Dann ging's zur üblichen Aldi-Edeka-Kombi im Nachbardorf. Mir hätten die kleinen Märkte im Ort gereicht, aber der Gatte wünschte sich Brause von Fritz, und die hat der kleine Edeka nicht. Für Sonnabendmittag waren beide Läden überraschend leer, erfreulicherweise. 

Im Laufe der Woche ging's mehrfach zum Bäcker. Außerdem war ich im Blumenladen, mehrfach in der Apotheke, in der Trafik und im Drogeriemarkt. Zahnkleber wurde 50 Cent teurer, Pickelpflaster sogar einen Euro ... Unser Fleisch hätte abgeholt werden müssen, aber das habe ich auf heute verschoben, weil ich gestern zu lange beim Gatten im Krankenhaus war. 

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:

Der erste Entwurf, als wir noch davon ausgingen, dass der Gatte aus dem Krankenhaus kommt.

Sonnabend war ein Blumenkohl-Hack-Auflauf geplant, aber Donnerstag war klar, dass der Gatte noch bis Dienstag im Krankenhaus bleiben würde. Ich wollte mir stattdessen einen Avocado-Salat machen, aber die Avocado war mau. Also gab's Spiegeleier mit Toast.

Sonntag wollte der Gatte weiße Bohnensuppe kochen, war aber unvermindert im Krankenhaus. Ich machte mir Pommes frites mit Calamari.

Der Topinambur im Garten muss geerntet werden. Ich hatte auch Knollenziest gepflanzt, den ich essen wollte, als der Gatte Mitte Januar im Krankenhaus war, aber da war nichts zu ernten. Beim Topinambur sieht es besser aus. Montag sollte es Hähnchenbrustfilet mit gebratenem Topinambur geben. Da der Gatte aber noch im Krankenhaus war, wollte ich schon mal den Blumenkohl-Hack-Auflauf machen, damit der fertig ist, wenn der Gatte wieder zu Hause ist. Allerdings blieb ich so lange beim Gatten im Krankenhaus, dass es für den Auflauf zu spät war. Ich machte mir eine TK-Pizza, wusste wieder mal, warum ich die nicht mehr mag, und während die Pizza garte, brachte ich alles für den Auflauf auf den Weg. Der garte dann, während ich die Pizza aß (und noch einige Zeit länger) und kam in den Kühlschrank, weil der Gatte ja Dienstag ganz bestimmt zu Hause sein sollte.

Den Blumenkohl-Hack-Auflauf aß ich Dienstag alleine, jedenfalls ein Stück. Der Gatte sollte zwar entlassen werden, aber sein Gesundheitszustand verschlechterte sich plötzlich rapide; er kam auf die Intensivstation. Das verschlug mir zwar den Appetit, aber ich weiß aus Erfahrung, dass es nichts hilft, wenn ich zusammenklappe. In den letzten Tagen aß und trank ich ohnehin zu wenig.

Mittwoch aß ich ebenfalls den Blumenkohl-Hack-Auflauf alleine, denn der Gatte war noch immer auf der Intensivstation. Sein Zustand hatte sich inzwischen aber Gott sei Dank stabilisiert.

Donnerstag rief der Gatte glücklich an: Er ist wieder auf der Normalstation! Leider gibt es noch keine Prognose zur Entlassung, denn zwei Blutwerte stimmen hartnäckig nicht. Aber wir konnten immerhin einen Spaziergang in die Cafeteria machen. Auf dem Heimweg erledigte ich den Einkauf für die kommende Woche und brachte mir Kartoffeltaschen als Abendessen mit. Ich bin aktuell so kraftlos, dass ich sogar schon zwei Mal vor den Menüschalen stand ...

Freitag machte ich mir dann doch noch den Avocado-Salat

Der Gatte ist vom Krankenhaus-Essen übrigens sehr angetan. Es wird frisch vor Ort gekocht und ist abwechslungsreich. Jeden Tag gibt es die Wahl zwischen drei Gerichten - zumindest bei geplanten Aufenthalten, ansonsten bekommt man halt das, was übrig ist, aber man bekommt etwas. Das ist ganz anders als im Hamburger Krankenhaus, wo der Gatte schon mal stundenlang ohne Essen blieb. Dass ich ihm aus der Hamburger Erfahrung für das hiesige Krankenhaus Essen und Getränke einpackte, sorgte erstmal für Irritation bei den Pflegekräften. 

Zum Frühstück gibt es zusätzlich Obst für ein zweites Frühstück, zum Mittag zusätzlich ein Stück abgepackten Kuchen für den Nachmittagskaffee, zum Abendessen gibt es zusätzlich Salat und Joghurt. Bislang bemängelte der Gatte nur fehlenden Essig an Salaten und Eintöpfen, und ein Salat war merkwürdig: Geraspelte rohe Wurzeln mit Dosen-Erbsen und hähnchen-ähnlichen Fleischbrocken. Übrigens gibt es im Krankenhaus nach OPs ein Eis - das finde ich entzückend!

Wir haben meinen Tagesablauf so eingerichtet, dass ich zur Teezeit komme und bis zum Abendessen bleibe. Als der Gatte Bettruhe halten musste, rückte ich mit Tee und Kuchen an (außer auf der Intensivstation). Inzwischen können wir in die Cafeteria gehen, was auf Dauer ins Geld geht, aber der Gatte liegt in einem Dreibettzimmer (das Krankenhaus platzt gerade aus allen Nähten), und auf der aktuellen Station gibt es keine Lounge wie auf anderen Stationen, so dass wir nirgends nett sitzen können. An den Wochenenden bin ich zwei Mal am Tag beim Gatten, damit es ihm nicht zu langweilig wird. Zu allem Elend ist im aktuellen Zimmer auch noch der Fernseher kaputt, kann der Gatte nur schlecht lesen, weil Augen, zu anstrengend, zu wenig Licht. 

Diese Woche wurde ein Marzipan-Schoko-Kuchen gebacken. Über Too good to go holte ich nichts.

Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.   

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ein Kommentar, wie schön! Ich bemühe mich, alle Kommentare zu beantworten. Allerdings kann das manchmal etwas dauern - das Leben neben dem Blog, Du verstehst. Wenn Du Dich durch eine Sicherheitsabfrage quälen musst oder der Kommentar erst moderiert wird, heißt das, dass es gerade viele Spamkommentare gibt. Last but not least: Ich behalte mir vor, einzelne Kommentare zu löschen.