
Außer vor Grünkohl.
Und Spargel.
Denn zwei Mal im Jahr kochte Mudderns exzessiv selbst und frisch: Im Frühjahr und nach dem ersten Frost. Nun gibt es ja zahlreiche Varianten für Grünkohl und Spargel. Theoretisch. Praktisch kamen bei uns nur zwei auf den Tisch: Spargel immer mit neuen Kartoffeln, Katenschinken und gebräunter Butter. Und Grünkohl immer mit Mettwurst, Pinkel, Kassler und Kartoffeln. Da Mudderns außerdem uns allen aus gesundheitlichen Gründen salzlose Küche verordnete und andere Kräuter unbenutzt im Schrank standen, kamen Spargel und Grünkohl wie auch alles andere mit Aromat- oder Fondorstreuer und Maggiflasche auf den Tisch. Fielen Restaurantbesuche in die Zeit, bestellte sich Vadderns je nach Jahreszeit ausschließlich Spargel oder Grünkohl. Ich durfte aber zum Glück was anderes bestellen.
Es dauerte zwei Jahrzehnte, bis ich Spargel und Grünkohl wieder gerne aß, und inzwischen freue ich mich sogar auf die jeweilige Saison. Das freut den Gatten. Der liebt nämlich beides. Und will am liebsten Spargel immer mit neuen Kartoffeln, Katenschinken und gebräunter Butter. Und Grünkohl immer mit Mettenden, Pinkel, Kassler und Kartoffeln ...
Dementsprechend gab's bei der Ankündung der Grünkohlpastete mit Kürbis auch ein langes Gesicht bei meinem Mitesser. Und die Frage: "Kannst Du statt Grünkohl nicht Spinat nehmen? Und statt Kürbis hartgekochte Eier?" Nein. Sonst würde ich gleich Spinat-Eier-Pastete machen.

Die Reste gab's am nächsten Tag mit Röstkartoffeln und Tomaten-Zwiebel-Salat.
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