Sonntag, 30. Oktober 2011

Lieber Tim Mälzer, sag' mir, wo die Birnen sind ...

Wenn Du genau hinschaust, findest Du vereinzelte Birnen.
Der Gatte hat zwei Lieblingsköche: Timmi und Ralfi. Seit diesem Kuchen hat seine Liebe zu Timmi aber einen empfindlichen Dämpfer erlitten. Daran ist nicht nur Timmi Schuld. Daran ist auch des Gatten Chefin Schuld. Wenn ich am Wochenende backe, nehmen der Gatte oder ich den übriggebliebenen Kuchen, sofern er nicht eingefroren wird, am Montag mit ins Büro. Diesmal war der Gatte dran. Seine Chefin probierte und fragte: "Den Kuchen haben sicher Sie gebacken, Herr Kaoskoch, nich?" - "Wieso?" - "Ihre Frau backt besser!"

Nein, diesen Kuchen hat nicht der Gatte verbrochen. Ich habe ihn verbrochen, auch wenn mir beim Lesen des Rezepts von Tim Mälzer und bei der Zubereitung schon einiges sehr merkwürdig vorkam. Dass im Ursprungsrezept anscheinend noch Schweinebauch vorkam und die Backzeit nicht stimmte - geschenkt. Dass ich nicht weiß, wie ich Butter an der Topfwand entlang laufen lassen soll, so dass gleichzeitig der Topf gefettet wird - egal. Auch darüber, dass 3/4 Becher Zucker und 1/2 Becher Zucker nicht 4/4 Becher Zucker, sondern 5/4 Becher Zucker ergeben, kann ich hinweg sehen. Ich kann eh' nicht rechnen (in der Zutatenliste steht's richtig, nur im Rezept nicht). Aber dass ein Birnenkuchen mit nur zwei Birnen gebacken wird, hätte mich stutzig machen sollen. Ich nahm schon drei Birnen, weil sich zwei doch sehr verloren, aber zwölf wären sicher besser gewesen.

Der fertige Birnenkuchen. Beim Buttern des Topfes war ich
nicht sorgfältig genug.
Andererseits - einen Birnenkuchen mit fast ohne Birnen kann auch nicht jeder backen ... Und so blieben dann mehr Birnen übrig für Birnen-Chutney.

Birnenkuchen nach Tim Mälzer

Zutaten für 10 bis 12 Stück (also für einen ofenfesten Topf mit ca. 26 cm Durchmesser)
1 Becher Schlagsahne (200 ml)
1½ Becher Zwieback (im Original Amaretti)
1 Becher brauner Zucker plus brauner Zucker zum Karamellisieren
4 Eier
2 Becher Mehl
1 TL Backpulver
3 Birnen (im Original 2 Stück. Beim nächsten Mal: Mehr! Viel mehr!)
Saft einer halben Zitrone
1 Würfel Butter

Zubereitung:

Schlagsahne in eine große Rührschüssel gießen. Den Becher auswaschen und zum Abwiegen verwenden.

Sahne halb steif schlagen. 3/4 Becher Zucker einrieseln lassen und die Sahne kurz weiterschlagen. Eier nacheinander jeweils gut unterrühren.

Zwieback grob zerbröseln. Mehl, Backpulver und Zwieback kurz unter die Sahne rühren.

Birnen vierteln, entkernen und in Spalten schneiden. Mit Zitronensaft beträufeln.

Zucker in einem ofenfesten Topf  auf dem Herd karamellisieren. 2/3 der Birnenspalten hineinlegen. Einen Butterwürfel, in dem ein Messer steckt, an der Topfwand entlang auf den Topfboden lassen, so dass der Topfrand gefettet wird. Die Hälfte des Teigs auf die Birnen geben und mit den übrigen Birnenspalten belegen. Übrigen Teig darauf verteilen.

Im heißen Ofen bei 160 Grad Umluft auf einem Rost im unteren Drittel ca. 50 Minuten backen (Stäbchenprobe). Nach ca. 30 Minuten den Kuchen abdecken, falls er zu braun wird. Dann den Kuchen aus dem Ofen nehmen, vom Topfrand lösen, mit Hilfe des Gatten auf eine Platte stürzen und leicht abkühlen lassen. Lauwarm servieren.

Dazu passen Schlagsahne, Karamelleis, oder, falls Dir auch die Birnen fehlen, ein Birnenragout aus der Lamäng aus Birnen, Birnengeist, etwas Zitronensaft, Zucker und Zimt. .


Quelle: Tim Mälzer

4 Kommentare:

  1. Na klar nur zwei Birnen. Wenn man es richtig macht. Du brauchst doch Platz für den Schweinebauch! Ich bin übrigens sehr gespannt, was Arthurs Enkelin heute für einen Kuchen bei Dir lernt. ;)

    AntwortenLöschen
  2. Sollte sicher eine total witzige Idee sein, den Kuchen im Topf, statt in einer Form, zu backen. Mit 26 cm Durchmesser haut da aber niemals hin. Wenn man das Bild betrachtet, dann sieht man daran wie die Birnenspalten angeordnet sind, dass der Durchmesser höchstens 20 cm betragen kann. Trotzdem würde ich eine Backform immer vorziehen, wenn ich nicht gerade Camping in der Wildnis mache.

    AntwortenLöschen
  3. Also kein Kuchen ist jeh verloren.Mann kann dies alles verbergen mit etwas darueber;)

    AntwortenLöschen
  4. @ AT, Du meinst, ich von ihr ;o) Diesen Sonntag nichts :o( Bei mir ist Heizkissen, Wärmflasche, Blasnetee und morgiger Arztbesuch angesagt. Dieses Jahr gehöre ich da zum Inventar :o/

    @ nata, beim kleineren Topf passt dann aber wieder die Teigmenge nicht, und für zwei kleine Töpfe reichen die Birnen wieder nicht ....

    AntwortenLöschen

Ein Kommentar, wie schön! Ich bemühe mich, alle Kommentare zu beantworten. Allerdings kann das manchmal etwas dauern - das Leben neben dem Blog, Du verstehst. Wenn Du Dich durch eine Sicherheitsabfrage quälen musst oder der Kommentar erst moderiert wird, heißt das, dass es gerade viele Spamkommentare gibt. Last but not least: Ich behalte mir vor, einzelne Kommentare zu löschen.