Am nächsten Tag in der Innenstadt.
Sie: Du, wo wir gerade hier sind, lass' uns doch mal schnell nach einer Kamera gucken. Nur gucken, nicht kaufen. Hier ham die viel Auswahl. Ich kann die Apparate auch alle mal in die Hand nehmen. Und nach der Küchenmaschine können wir auch gleich gucken.
Er stimmt zu.
Sie erliegt in der Foto-Abteilung der Reizüberflutung und irrt wirr murmelnd durch die Kamerareihen: Wieso ham die hier so viel Auswahl? Wer braucht denn so was? Viel zu klein. Viel zu groß. Falsche Farbe. Und überhaupt: Eigentlich will ich ja 'ne Spiegelreflex. Okay, ist zu teuer, auch für Weihnachten. Was sind denn Bridgekameras? Ich will doch nicht nur Brücken fotografieren. Oh, spritz- und wasserfeste Kameras. Das hört sich gut an, wenn's Fett mal wieder spritzt.
Er ruft quer durch die Reihen: Duhu, Schaahaaatz, komma, die hier hat das richtige Rot.
Das ruft einen Verkäufer auf den Plan. Der erläutert lang und breit die Vorteile von 21fach Zoom, 16 Megapixel, TFT LCD, HD-Video, Panorama Capture Mode, Weitwinkel und beendet den Fachchinesisch-Vortrag mit den Worten: Damit können Sie sich schnell bewegende Objekte optimal fotografieren.
Sie: Wenn sich meine Objekte schnell bewegen, habe ich was falsch gemacht.
Er: Meine Frau interessiert eh' nur, dass die Kamera rot ist, damit sie sie in der Küche schneller wiederfindet, falls sie mal wieder in der Mikrowelle liegt. Oder im Suppentopf.
Der Verkäufer guckt irritiert und erwägt die Flucht.
Sie: Okay, Rollei in Digital wollte ich immer schon, rot ist sie auch, außerdem liegt sie gut in der Hand - packen Sie sie ein. Schatz, wir gehn dann gezz mal zu den Küchenmaschinen. Nur mal gucken.
Er: Ja, nee, is klar.
Nachtrag: Die Kamera hat einen Food-Modus. Wie geil ist das denn? Jetzt muss ich nur noch raus kriegen, wie ich damit scharfe Fotos mache.
:-)) ...und Food-Modus will ich auch!
AntwortenLöschenAh, ich kann wieder kommentieren, juhuuu.
AntwortenLöschenIm Foodmodus bin ich irgendwie immer, fürchte ich. Aber ich mache dabei keine tollen Fotos. Bin gespannt.
Ihr seid unglaublich :)
AntwortenLöschenDen armen Küchenmaschinenverkäufer haben wir damit irritiert, dass die KM vor allem in ein bestimmtes Regalfach passen und dementsprechend entsprechende Maße haben muss, die wir natürlich nicht im Kopf hatten ... Vermutlich flüchtet er, wenn wir demnächst mit Zollstock anrücken.
AntwortenLöschenMeine vier Jahre alte Casio-Digicam verfügt ebenfalls über einen Food-Modus. Nur heißt er dort "Essen", womit nicht die Stadt gemeint ist. Ausprobiert habe ich diese Einstellung allerdings bis heute nicht. Muss ich gleich mal an meinem Müsli testen. - Doch, ja, kommt sehr appetitlich rüber. :-)
AntwortenLöschenFrau K., ich sehe schon, wir müssen mal wieder zusammen kochen. Dann dürfen auch Sie ihr essen knipsen. In der deutschen Bedienungsanleitung heißt die Funktion vermutlich auch schlicht "Essen". Da die 16sprachige Bedienungsanleitung in gedruckter Form aber nur auf Dänisch und Englisch existent ist und mein Dänisch etwas holperig ist, mein Englisch hingegen weniger, heißt es bei mir Food-Modus und nicht Mad-Modus.
AntwortenLöschenNix Bedienungsanleitung! Ich weiß ehrlich gesagt nicht mal mehr, wo ich die habe. Nee, der "Essen"-Modus ist bei meiner Kamera trotz deren japanischer Herkunft in die deutschsprachige Menüführung integriert. Und seit ich diesen Modus ausprobiert habe, knipse ich jedes Brötchen in Slomo. ;-))
AntwortenLöschenSuper Geschichte! Ich find es auch wichtig, dass man die Kamera gleich findet!
AntwortenLöschen