Es gibt Lokale, in die geht mensch weniger wegen des Essens, sondern wegen der Historie.
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Das Alt-Oberurseler Brauhaus. |
Das
Alt-Oberurseler Brauhaus in der Ackergasse in Oberursel ist so ein Lokal.
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Im Eingang des Brauhauses. |
Es befindet sich im ehemaligen Palais Pfeiff, ein Patrizierhaus, das ab 1722 / 1723 gebaut wurde.
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Im Eingang des Brauhauses. |
Adam Anton Pfeiff war ein kurmainzischer Hofkammerrat, der mit recht unlauteren Mitteln drei Häuser erwarb und zu einem Palais umbaute.
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Im Eingang des Brauhauses. |
Pfeiff machte, nicht unbedingt immer mit legalen Mitteln, ein Vermögen mit dem Besitz der drei großen Oberurseler Kupferhämmer.
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Herzstück: Der kupferne Sudkessel, mitten im Gasthaus, im Erdgeschoss. |
Schnell brachte er die gesamte Produktion und den Handel unter seine Kontrolle und war dabei wenig zimperlich.
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Waffeleisen für den Ofen, inkl. Rezept im Deckel. |
Sein Haus zeugt von seinem Selbst- und Statusbewusstsein; passte er es doch den Häusern der Adeligen an.
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Detail der Stuckdecke im ersten Stock des ehemaligen Palais. |
Unrecht Gut tut selten gut: Pfeiff starb verarmt in Frankfurt.
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Detail der Stuckdecke im ersten Stock des ehemaligen Palais. |
Von Pfeiffs Kunstsinn und einstigem Reichtum zeugen eine doppelläufige Sandsteintreppe in den ersten Stock mit aufwändigen Brüstungen, Stuckdecken mit ornamentalem und figürlichem Schmuck sowie Architekturmalereien und aufwändige Kaminanlagen.
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Detail der Stuckdecke im ersten Stock des ehemaligen Palais. |
Seit dem 19. Jahrhundert wird das ehemalige Palais als Gasthaus genutzt.Die Namen wechselten dabei des Öfteren.
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Blick in einen Saal im ersten Stock. |
Die Restaurierung, die 1995 begann, war sehr aufwändig. Zu dem Zeitpunkt wurde das Obergeschoss schon länger nicht mehr genutzt.
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Detail in einem der Säle im ersten Stock. |
Nach sieben Jahren war der erste Raum restauriert. Die anderen Räume folgten sukzessive.
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Deckenmalerei im ersten Stock. |
Heute sind die Räume während der Öffnungszeiten des Brauhauses zugänglich, sofern dort keine geschlossenen Veranstaltungen stattfinden.
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Frikadelle mit Brot. Mudderns knapper Kommentar: "Die hätten keine Scheibe Brot daneben legen brauchen. Is' schon genug im Klops!" |
Wer mag, kann hier auch im repräsentativen Rahmen heiraten, denn das Brauhaus fungiert als Außenstelle des Standesamtes.
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Wirklich lecker: Gemischter Salat mit fruchtigem Dressing. |
Seit 1994 beherbergt das ehemalige Palais das heutige Brauhaus. Das Bier soll sehr gut schmecken. Wir haben es nicht probiert, lediglich Alster, das mir zu parfümiert war, so dass ich auf Apfelschorle umstieg.
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Brauhaus Käsespätzle, die außer nach Glutamat nicht nach viel schmeckten. |
Zum Essen kann ich das Brauhaus nicht empfehlen (ja, ich weiß, ich stehe mit dieser Meinung ziemlich alleine da), aber im Sommer ist es im Biergarten lauschig, kann man dort gut etwas trinken.
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