Montag, 29. Juli 2013

Spaziergang durch Oberursels Altstadt

Du warst noch nie in Oberursel?

Blick auf die St. Ursula-Kirche, deren Grundmauern aus dem Jahr 880 stammen.

Schwerer Fehler!

Das alte Rathaus, das 1479 erbaut (und zwei Mal zerstört und wieder aufgebaut) wurde, ehemals Teil der Stadtmauer. Die Sonnenuhr stammt aus dem Jahr 1702.

Die Stadt ist absolut entzückend!

Die "Betzelkammer" im alten Rathaus, eine Gefängniszelle aus dem 17. Jahrhundert. In der winzigen, fensterlosen Kammer wurden bis zu 20 Menschen zusammengepfercht.

Komm' einfach mit uns auf einen Stadtspaziergang!

So freundlich wurden die Inhaftierten sicher selten empfangen: Stadtführerin Marion Unger in der Tür der Betzelkammer.

Wir vertrauten uns Marion Unger an, die mit viel Wissen und Charme durch ihre Heimatstadt führt.

Am Marktplatz.

Oberursel ist mit etwa 40.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt im Hochtaunus, knapp 20 Minuten von Frankfurt entfernt. 
Detail am alten Rathaus: Ein Ellenmaß.
Entlang des Urselbachs gab es einst 42 Mühlen, die das Gefälle von knapp 100 Metern geschickt zu nutzen wussten.

Die schlichte Rückseite des alten Rathauses und das Gatshaus zum Schwanen.

Die Standorte kannst Du heute auf einem Mühlenwanderweg erkunden. 

Der Urselbach.
Überall in der Stadt lässt sich der Urselbach entdecken. Wenn Du genau auf die Pflasterung der Straßen achtest, siehst Du, dass an vielen Stellen, wo der Fluss unterirdisch verläuft, der Bachlauf nachempfunden wurde.

Die Burg, einst das größte Gebäude Oberursels.
In der Straße An der Burg fällt neben der alten Stadtmauer mit Aufgang zum Wehrgang auch ein entzückender Garten auf (wobei es in der Stadt so viele schöne Gärten zu entdecken gibt, dass wir uns kaum sattsehen konnten).

Garten der verstorbenen Künstlerin Inga Dilcher Hassenstein.

Er gehört zum ehemaligen Wohnhaus der 2010 im wahrhaft biblischen Alter von 102 Jahren verstorbenen Künstlerin Inga Dilcher Hassenstein.

Säule mit biblischen Motiven von Inga Dilcher Hassenstein.
Die jetzigen Bewohner ließen eine Säule im Garten stehen, die die besondere Technik der Künstlerin zeigt: Sie arbeitete mit Zement auf Drahtgeflecht, aus dem die Motive herausgearbeitet wurden. Das sind keine Werke für die Ewigkeit. Sie verwittern und erhalten dadurch einen ganz eigenen Charakter.

Wäschfraa-Brunnen des Oberurseler Künstlers Georg Hieronymi.
In der Stadt gibt es viele Brunnen, die mit ihrem kalten Wasser und Bänken für eine willkommene Erfrischung auf unseren Spaziergängen sorgten.

Hausdetail: Ein Nachtwächter.
Hinter der Hospitalkirche findet sich das Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus, das seit 2007 gestaltet wird. 

Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Ein wenig abseits werden auf einer Tafel die Namen der in der Shoah Ermordeten genannt

Mir persönlich gefällt das Denkmal, das nach einem Entwurf der damals 17jährigen Schülerin Juliane Nikolai seit 2005 von der Steinbildhauerin Christine Jasmin Niederndorfer umgesetzt wird, weniger - ich bin ein Fan des Stolperstein-Projektes - aber ich begrüße die private Initiative gegen das Vergessen. Die Figuren werden je nach Spendeneingang gefertigt. Im Café Macondo werden Kachelbilder der Künstlerin Annette Andernacht zur Finanzierung verkauft.

Oberurseler Sehenswürdigkeiten am neuen Rathaus.
Natürlich blieben wir nicht nur in der Altstadt, denn rund um die Stadt gibt es auch viel Natur zu entdecken.

Heidelandschaft bei Oberursel.
Einen informativen Nachmittag verbrachten wir zudem im Schulwald

Falls Du spontan Lust hast, Oberursel zu entdecken: Am Sonnabend, den 3. August 2013 um 14 Uhr beginnt eine öffentliche Führung mit Marion Unger. Treffpunkt ist vor dem Vortaunusmuseum, Marktplatz 1.

2 Kommentare:

  1. Jahaaaa, Hessen hat viele schöne Ecken! Leider sind andere Bundesländer in ihrem Marketing viel besser als "wir". Schön, dass Du das schnuckelige Oberursel mal einem breiteren Publikum bekannt machst. Und wenn Du das nächste Mal in der Ecke bist, melde Dich gerne. Der Rheingau wird Dir gefallen...

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  2. Perspektivisch wollen der Gatte und ich mal längere Zeit im Rheigau urlauben, dann melde ich mich gerne. Ansonsten kenne ich ihn von der Wasserseite dank zweier Flußkreuzfahrten, und was ich da sah, gefiel mir schon sehr gut.

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