Samstag, 25. Oktober 2025

Wochenplan in KW 42/25 - 43/25: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CCXCII - CCXCIII

Für die dritte Oktober-Woche machten der Gatte und ich zum letzten Mal gemeinsam einen Wochenplan. Der Gatte war zu dem Zeitpunkt schon sehr schwach, das Lebensende absehbar.

Bis zuletzt aß der Gatte Wassermelone, so dass ich tatsächlich eine brasilianische Import-Melone kaufte. Unter normalen Umständen hätten wir das nicht gemacht. Überraschenderweise war die Melone aber wirklich lecker (ich probierte ein kleines Stück). 

Den Wochenplan für die 42. Woche schrieb ich noch auf die Tafel im Flur, den für die 43. Woche schon nicht mehr. 

Der Wocheneinkauf war schnell erledigt, da wir nur wenig brauchten - ich setzte ja konsequent auf das Verbrauchen des Vorrats. Es ging zu Discounter und Supermarkt, mehrfach zu Bäcker, Schlachter und Grönhöker, in den Drogeriemarkt ... Zu den Gerichten, die der Gatte bis zuletzt gerne aß, gehörte auch Fränkischer Wurstsalat von unserem Schlachter. 

Unser Plan für die dritte Oktoberwoche.

Unsere Wochenpläne in Theorie und Praxis:

Kurz bevor der Gatte aus dem Krankenhaus entlassen wurde, beschloss er, zu Hause Bolognese zu kochen. Er war zu schwach zum Kochen, also machte ich das am Sonnabend. Abends gab's Spaghetti Bolognese.

Aus unserem Einkauf im Hofladen war noch Pfannen-Gyros im Tiefkühler. Das gab's Sonntag mit Reis, Tsatsiki und Krautsalat

Montag gab's wieder Spaghetti Bolognese.

Dienstag kochte ich einen großen Topf Linsensuppe.

Mittwoch gab's Klopse, Kartoffeln und Möhrchen.

Donnerstag wollte ich Bauernfrühstück aus dem Ofen machen, aber der Gatte mochte lieber Linsensuppe.

Freitag gab's wieder Klopse, Kartoffeln und Möhrchen.

In der vierten Oktoberwoche waren wir am Sonnabend noch im Plan. Schwiegermutter kam für ein paar Tage zu Besuch. Es gab Lasagne Bolognese. Der Gatte konnte davon schon nichts mehr essen, aber er konnte sich noch Wassermelone wünschen. Die bekam er natürlich auch, gefolgt von Vanille-Eis mit Amarena-Kirschen. Nachmittags gab's nochmal Altländer Apfelkuchen, zum letzten Mal für den Gatten.

Sonntag bis Dienstag waren Schwiegermutter und ich fremdessen. Geplant waren Steaks mit Baked Potatoe, Kartoffel-Sellerie-Suppe und Lasagne Bolognese

Mittwoch machten wir uns Reste mit Salat - in Schwiegermutters Falle waren es Bratkartoffeln mit Roastbeef, in meinem Falle Kürbis-Falafel. Geplant waren Eier in Senfsauce.

Für Donnerstag war Kartoffel-Sellerie-Suppe geplant. Ich machte mir ein Steak mit Baked Potatoe.

Für Freitag war Schnitzel Wiener Art mit Petersilien-Kartoffeln und Gurkensalat geplant. Es war noch ein Romana-Salat da, den ich mir briet. Dazu gab's karamellisierte Walnüsse.

Gebacken wurde nicht, stattdessen gab's reichlich Kuchen vom Bäcker - Seelenfutter und Nervennahrung. Über Too good to go holte ich nichts. Vier Taschen voller Lebensmittel gingen zum Fairteiler - der Gatte hatte einiges an Eintöpfen, Suppen und anderen Lebensmitteln eingekauft, die ich nicht esse.

Überhaupt wird Kochen für mich alleine spannend. Ich bin damit zurzeit absolut überfordert, weiß gar nicht mehr, worauf ich alleine Appetit habe. Als ich noch jeden Sonntag für mich alleine kochte, war das einfacher, da gab's dann immer Gerichte, die der Gatte nicht mochte. Aber sechs Jahre lang haben wir ja quasi nicht getrennt gegessen, da habe ich völlig verlernt, darauf zu achten, was mir schmeckt, ging Kompromisse ein. 

Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.

Samstag, 11. Oktober 2025

Wochenplan in KW 41/25: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CCXCI

Der Gatte ist seit 19 Tagen als palliativ eingestuft, und ich verbringe weiterhin so viel Zeit wie möglich bei ihm. In der Küche gibt es nach wie vor keine Experimente, sondern ich koche seine Lieblingsgerichte. Ich achte auch darauf, dass ich möglichst einfache Gerichte koche, denn ich muss jederzeit aus der Küche herauskönnen, falls der Gatte Hilfe braucht. 

Den Großeinkauf machte ich in der üblichen Aldi-Edeka-Kombi im Nachbardorf. Im Laufe der Woche ging's mehrfach in die Apotheke und zum Bäcker, außerdem zum Schlachter. Zu den wenigen Dingen, die der Gatte noch isst, gehört Wassermelone, die ich auch regelmäßig besorgte. Erfreut nahm ich zur Kenntnis, dass der Butter-Preis wieder sank.

Der kleine Keller-Tiefkühler wurde etwas leerer und gleichzeitig etwas voller. Da der Gatte nur noch wenig isst, bleibt immer wieder eine Portion übrig, die ich einfriere, denn ich ahne, es wird die Zeit kommen, in der ich froh über Ein-Portionen-Gerichte bin (und noch froher, wenn ich dann nicht wieder auf Fertigfutter zurückgreifen muss). 

Normalität suggeriert, dass die Spülmaschine jeden Tag läuft - so wie früher, als noch alles irgendwie in Ordnung war, wir beide viel und gerne kochten. Jetzt kann der Gatte nicht mehr seine Lieblingsgerichte kochen.

Unser Plan für die erste Oktoberwoche.

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis.

Sonnabend gab's Eier in Senfsauce.

Sonntag gab's Hörzu-Nudeln.

Montag gab's Zwiebel-Sahne-Hähnchen mit Reis.

Mittwoch gab's wieder Hörzu-Nudeln.

Donnerstag hätte es wieder das Zwiebel-Sahne-Hähnchen mit Reis geben sollen, aber der Gatte befand nach einem siebenstündigen Krankenhaus-Termin, dass er gerne Fertig-Frikadellen mit Fertig-Nudelsalat essen möchte. Nun denn. Der Gatte ist palliativ und bekommt alles, was er möchte. Also hielt ich kurz bei Edeka, um das Gewünschte zu besorgen. Für mich gab's auch Fertigfutter, aber anderes. 

Freitag hätte es Schnitzel mit Petersilien-Kartoffeln und Gurkensalat geben sollen, aber da war ja noch das Zwiebel-Sahne-Hähnchen mit Reis

Gebacken wurde auch, zum letzten Mal ein Altländer Apfelkuchen aus den Äpfeln des kleinen Apfelbaums, den der Gatte einst pflanzte. Über Too good to go holte ich nichts.

Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.

Samstag, 4. Oktober 2025

Wochenplan in KW 40/25: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CCXC

Seit zwölf Tagen ist der Gatte als palliativ eingestuft, seit vier Wochen ist er wieder zu Hause. Seitdem gibt es möglichst keine Koch-Experimente mehr, sondern nur Gerichte, die er sicher essen mag. Seine letzten Tage sollen so schön wie möglich sein, in jeder Beziehung. 

Den Wocheneinkauf machte ich wie üblich im Nachbar-Dorf mit der Aldi-Edeka-Kombi. Der Gatte war leider zu schwach, um mitzukommen, obwohl er so gerne mal wieder durch die Geschäfte streifen möchte. Er kauft ja so viel lieber ein als ich. Für mich ist das nur lästige Pflichterfüllung, die ich möglichst schnell hinter mich bringe.

Da ich nicht weiß, wie es sich mit dem Gatten entwickelt, versuche ich die Zeiten, in denen ich außer Haus bin, auf ein Minimum zu reduzieren, was bedeutet, dass wir weiterhin möglichst aus dem Vorrat leben. So lassen sich Gerichte leichter schieben. Ich muss zwar ohnehin öfter zu Ärzten oder in die Apotheke und besorge dann immer mal wieder frisches Obst oder Gemüse, aber auch diese Zeiten versuche ich auf ein Minimum zu begrenzen. Zum Bäcker geht's auch öfter. Der Gatte wird nicht mehr mit Eiweißbrot gequält. Hunger und Durst werden weniger, aber immerhin kann der Gatte noch schlucken. 

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:

Sonnabend gab's Spaghetti Carbonara.  

Sonntag war es mir wichtiger, mit dem Gatten in der Sonne zu sitzen, als den geplanten Linseneintopf zu kochen. Also gab's abends Essen von der Schiebetür.  

Fast Food am Sonntag: Currywurst und Pommes frites für den Gatten, Chickenburger Hawaii mit Pommes frites für mich.

Montag kochte ich dann den Linseneintopf mit Cabanossi.

Dienstag gab's einen Tortellini-Tomaten-Mozzarella-Auflauf. Der kleine Keller-Tiefkühler leert sich zusehends, endlich.

Mittwoch gab's wieder Linseneintopf mit Cabanossi. Zwei Portionen wurden eingefroren. Ähm, schrieb ich gerade, der kleine Keller-Tiefkühler leere sich?!

Donnerstag gab's nochmal Tortellini-Tomaten-Mozzarella-Auflauf.

Freitag gab's paniertes Fischfilet mit Ofen-Kartoffeln. Ich habe keine Ahnung, wie sich der Fisch angesichts des fischophoben Gatten so ungehindert im Keller-Tiefkühler vermehren konnte ... 

Gebacken wurde nicht, denn es war noch Sachertorte da. Über Too good to go holte ich nichts. 

Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.

Samstag, 27. September 2025

Wochenplan in KW 39/25: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CCLXXXIX

Den Wocheneinkauf erledigte ich am Freitag Morgen, als unsere Zugehfrau da war, damit der Gatte nicht alleine ist. Dabei ging es ihm letzten Freitag noch vergleichsweise gut. Inzwischen kann ich ihn quasi gar nicht mehr alleine lassen, was in der Praxis leider nicht geht. Inzwischen ist nicht mehr daran zu denken, den Gatten mit zum Einkaufen zu nehmen. Dem Gatten fehlen unsere Einkaufstouren, und mir fehlt der Gatte. Ich gehe mit einem unruhigen Gefühl aus dem Haus, immer bangend, was mich bei der Rückkehr erwartet. 

Da wir noch immer möglichst aus dem Vorrat leben, wundere ich mich jedes Mal, wie umfangreich so ein Wocheneinkauf sein kann. Obwohl ich beim üblichen Discounter und beim üblichen Supermarkt einkaufte, musste ich diesmal ewig suchen, stand in langen Schlangen, waren die Straßen voll, dauerte alles länger als gedacht. Dafür bekam ich endlich wieder kleine Apfelsäfte. Die braucht der Gatte, falls er doch mal unterzuckert.

Während der Woche ging's öfter ins Dorf, um Wassermelone für den Gatten zu besorgen, außerdem zum Schlachter, in die Trafik, öfter zum Bäcker und in die Apotheke. Ich freute mich total, dass ich noch Schmorgurken bekam, denn die eigentliche Schmorgurkenzeit verbrachte der Gatte ja komplett im Krankenhaus.

Aufgrund der palliativen Situation des Gatten gibt es aktuell nur Gerichte, die er mag, möglichst keine Experimente. Ich richte mich komplett danach, was er gerne essen mag, worauf er Appetit hat. Seine letzten Tage sollen so schön wie möglich sein, auch kulinarisch.

Unser Plan für die vorletzte Septemberwoche.

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:

Sonnabend machten wir den letzten Ausflug mit dem Gatten, noch nicht ahnend, dass ihn danach die Kräfte verlassen sollten. Es ging in die Teestube in Undeloh. Abends wollten wir zum Lieblingsitaliener, aber der Gatte war schon zu schwach. Also stornierte ich den Tisch und holte unser Essen ab. 

Während sich der Gatte für Schwarzwälder Kirschtorte entschied, muss es für mich bei einem Ausflug in die Heide natürlich Buchweizentorte sein. 

Da der Gatte nicht viel aß, mir auch der Appetit vergangen war, gab's für mich Sonntag Pizza-Reste. Der Gatte bekam magenfreundliches Hühnerfrikassee mit Reis.

Wenn wir schon mal richtige Pizza haben, dann hole ich auch die echten italienischen Pizzateller aus dem Schrank. Die nutzen wir selten, weil sie nicht in die Spülmaschine passen.

Montag kochte ich Schmorgurken mit Senf-Ei-Ragout, das es auch Dienstag nochmal gab. 

Aus der Spargelzeit war noch Spargelsuppe im Tiefkühler. Die gab's Mittwoch mit Hackbällchen. Eigentlich wollten wir zweimal von der Suppe essen, aber der Gatte hatte Hunger, was gut ist in der aktuellen Situation. Hört er auf zu essen und zu trinken, geht es endgültig dem Ende zu.

Donnerstag gab's für uns beide Hühnerfrikassee mit Reis.

Freitag war spontan lieber Besuch da - perfekt, um die 30er Packung Fischstäbchen aus dem Tiefkühler zuzubereiten. Dazu gab's Kartoffelbrei und Gurkensalat.

Da sich der besagte Besuch ansagte, wurde tatsächlich mal wieder gebacken. Es gab Sachertorte, die sich der Gatte wünschte. Über Too good to go holte ich nichts. 

Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.

Samstag, 20. September 2025

Wochenplan in KW 38/25: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CCLXXXVIII

Aufgrund der palliativen Situation des Gatten mache ich die Einkäufe noch immer alleine, denn er ist zu schwach, um mitzukommen. Er bräuchte den Rollstuhl, den er aber wegen fehlender Kraft nicht selbst rollen kann, und ich kann Einkaufswagen und Rollstuhl nicht gleichzeitig schieben. Außerdem bräuchten wir dann das große schwarze Auto. Nächstes Ziel ist, dass es der Gatte mit dem Rollator ins Auto schafft und beim Bäcker geparkt wird, wenn es ihm zu anstrengend wird. Müssen wir keinen Getränkekisten einkaufen, könnte ich dann sogar wie gewohnt mit dem Karlchen fahren.

Wir leben immer noch weitgehend aus dem Vorrat, denn ich weiß immer noch nicht, wann ich ein Zeitfenster für einen großen Wocheneinkauf habe. Da hat es sich bewährt, mit Lebensmittel zu planen, die da sind. Es ging wie üblich zu Supermarkt und Discounter, außerdem in den Getränkemarkt, mehrfach zum Bäcker, in die Apotheke, in die Trafik, zum Grünhöker und endlich mal wieder zum Schlachter. 

Ich bekam alles, was ich brauchte, was nicht so schwer war, da wir aktuell kaum Angebotsware kaufen. Allerdings gab's beim Discounter gähnende Leere beim Kräuterquark, warum auch immer. 

Unser Plan für die vorletzte Septemberwoche bzw. die zweite Woche nach dem neun Wochen langen Krankenhausaufenthalt des Gatten.

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:

Aus der Sommer-Hofschlachtung hatten wir noch Schweinelachssteaks gefüllt mit Hirtenkäse und Tomaten, die es Sonnabend mit Reis, Kräuterquark und Zucchini-Gemüse gab.

Aus der Hofschlachtung stammte auch das Fleisch, das Sonntag zu Wetterauer Gulasch wurde. Dazu gab's Kartoffelbrei.

Montag gab's Spinat, Kartoffelbrei und Ei.

Damit wir nicht drei Tage in Folge Kartoffelbrei essen, gab's Dienstag das Wetterauer Gulasch mit Bandnudeln

Mittwoch gab's Germknödel mit Pflaumenkompott.

Donnerstag gab's Currywurst und Pommes frites. Der Riesenbeutel, den ich mal während einer der vielen Krankenhausaufenthalte des Gatten kaufte, ist noch immer nicht leer ... 

Freitag war Schwiegermutter zu Besuch. Es gab Schweinefilet mit Steinpilzen und Bohnensalat. Zusammen mit dem Wetterauer Gulasch schaffte ich es diese Woche dann immerhin, einen Beutel grüne Bohnen zu verbrauchen - etwas mehr Platz im Tiefkühler. Das Schweinefilet stammte auch aus der Hofschlachtung. Da wurde dann doch einiges aus dem Tiefkühler verbraucht.

Gebacken wurde nicht. Über Too good to go wurde nichts geholt. 

Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.

Samstag, 13. September 2025

Wochenplan in KW 37/25: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CCLXXXVII

Einen richtigen Wocheneinkauf machte ich nicht, sondern fuhr öfter los, wenn der Gatte etwas brauchte. So leben wir derzeit meistens aus dem Vorrat. Der Keller-Tiefkühler ist ja noch immer voller als voll, und das Fleisch aus der Hofschlachtung, das wir im Juni zum Grillen kauften, ist ja auch noch unangetastet. Der Sommer fiel für uns ja komplett aus. 

Sonnabend, nachdem ich den Gatten abholen durfte, war ich kurz los, um ein paar Sachen für das Sonntagsfrühstück und die kommenden Tage zu holen. Natürlich ging's auch zum Bäcker, denn der Gatte freute sich auf sein Lieblingsbrot. Mittwoch fiel ein Termin aus, so dass ich Zeit für einen größeren Einkauf hatte. Freitag war ich dann nochmal los, weil der Gatte Melonennachschub brauchte. 

Der Gatte ist noch zu schwach für einen gemeinsamen Einkauf. Wir hoffen, er kommt wieder so weit zu Kräften, dass er zumindest zum Bäcker mitkommen kann, aber momentan kann er nur wenige Meter gehen, so dass auch der geplante Möbelhaus-Besuch zum Kauf eines Relax-Sessels aufgeschoben werden musste. Mit dem Rollstuhl ginge das zwar, aber das ist dem Gatten zu umständlich. 

Für Schnappatmung sorgten die Milch- und die Kaffeepreise. Der Lieblingskaffee des Gatten kostet inzwischen über 10 Euro das Pfund. Eine unserer beiden Lieblingsmolkereien erhöhte den Milchpreis um sechzig Cent, so dass der Liter jetzt über 2 Euro kostet.

Nach über neun Wochen schrieb ich erstmal wieder einen Wochenplan an die Tafel im Flur.

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:

Sonnabend durfte ich nach neun Wochen endlich den Gatten nach Hause holen, wo er in der kommenden Zeit palliativ versorgt wird. Wir bestellten abends Essen bei der Schiebetür.

Im Krankenhaus gab's einige Gerichte, die auf die Nachkochliste kamen. Dazu gehörte auch Kirschsuppe mit Grießklößchen, die es Sonntag gab.

Bei einem der Krankenhausaufenthalte des Gatten hatte ich einen drölfzich Kilo Beutel Pommes frites gekauft, und als ich mit Schwiegermutter im Supermarkt im Gewerbegebiet war, kam die Lieblingsfertigcurrysauce mit, die eingefroren wurde. Montag gab's entsprechend Currywurst mit Pommes frites.  

Dienstag gab's weiße Bohnensuppe. Das machte den Keller-Tiefkühler um etliches leerer.

Mittwoch sollte es Tortellini mit Salbeibutter geben, aber der knapp zwei Jahrzehnte alte Salbei überstand diesen Sommer nicht. Stattdessen gab's Rosmarinbutter.

Donnerstag durfte ich zum Stricktreffen, denn der Gatte fühlte sich fit genug, um alleine zu bleiben. Ich machte ihm einen Teller mit Broten und einen mit Wassermelone zurecht. Für mich gab's beim Stricktreffen Sushi.

Strickzeug vor Sushi.

Freitag wollte der Gatte zum Stadtfest - nach aktueller Prognose zum letzten Mal, wie es in diesen Tagen überhaupt viele letzte Male für uns gibt. Ich schob ihn im Rollstuhl. Es gab Pizza, Hot Dog und Schmalzgebäck. Es war ein schöner Abend, gemessen an den Umständen. 

Gebacken wurde nicht, wenngleich ich für das Stricktreffen Zweibelkuchen-Muffins und für uns einen Birnenstreuselkuchen backen wollte. Alleine: Mir fehlte die Kraft. Über Too good to go wurde nichts geholt. 

Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.

Sonntag, 7. September 2025

Wochenplan in KW 32/25 bis KW 36/25: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CCLXXXII bis CCLXXXVI

Der Gatte ist nach neun Wochen Krankenhaus endlich wieder zu Hause! Mehr dazu wie es ihm geht, wie es uns geht, schreibe ich im Gedöns-Blog.

Mediterraner Seelachs mit ebensolchem Gemüse. Keine Ahnung, wo das Mittelmeer war ... Die Knusperhaube war aber lecker.

Drei Wochen wohnte ich bei ihm, war nur gelegentlich kurz zu Hause wegen frischer Wäsche, der Post oder zum Bezahlen von Rechnungen.

Putenbrustbraten und das sonntägliche Eis.

Geflügelspieß und als Dessert Apfelmus.

Frühlingsrolle mit China-Gemüse, also quasi die Füllung der Frühlingsrolle als Beilage.

Kirschsuppe mit Grießwürfeln.

Geplant waren mediterrane Maultaschen mit Walnüssen. Geliefert wurden vegetarische Maultaschen mit Gemüsesauce.

Der Gatte bestellte philippinische Glasnudeln.
 
Einkaufen musste ich quasi gar nicht, abgesehen von Wassermelone, die der Gatte weiterhin am Liebsten täglich isst. 

Sommerlicher Gemüseeintopf mit Bratwurst-Ersatz, der bei der Abfrage, was wir essen möchten, nicht erwähnt wurde. Zum Glück mag ich trocken Brötchen ... Die Suppe bestand größtenteils aus gelber Hand, und den Fleischersatz probierte ich aus Allergiegründen erst gar nicht. Der Gatte nahm tapfer einen Bissen, war wenig überraschend aber nicht überzeugt.

Italienische Hackpfanne (so eine Art Bolognese).

Birnenkompott hatte ich anders in Erinnerung.

Die Küche im hiesigen Krankenhaus ist sehr gut. Es wird frisch gekocht, und jeden Tag kann man mittags zwischen mindestens drei verschiedenen Gerichten wählen, davon eines vegetarisch. Zusätzlich zu den knapp 300 Patienten und den Mitarbeitenden wird auch noch für die Nachbarschaft gekocht, denn man kann einfach in die Caféteria zum Essen kommen. Das eine oder andere Gericht muss ich auf Wunsch des Gatten nachkochen. Das Essen war übrigens richtig heiß! Die Warmhalteteller waren auch eine Wucht, hielten das Essen bis zu anderthalb Stunden auf Temperatur. Reichte das nicht, weil eine Behandlung dazwischen kam, wurde das Essen auf Station in die Mikrowelle gegeben.

Hackbraten, fein abgeschmeckt mit Senf.

Germknödel mit Pflaumenkompott.

Matjes mit Hausfrauen-Sauce. Mir tun ja immer die versaucten Hausfrauen leid.






Linseneintopf mit Wiener Würstchen.

Auch Frühstück und Abendessen kann man frei wählen. Da bleibt kaum ein Wunsch unerfüllt. Nachdem der Gatte von Vollkost auf Wunschkost umgestellt wurde, bekam er morgens sogar die gewünschten Orangensaft! Einzig das Brot schmeckte uns nicht. Es war trocken und brüchig, eine Hausforderung für den Gatten, dessen Hände nicht so gut funktionieren. So landete denn oft etwas auf dem Fußboden ...

Das Geburtstagsfrühstück für den Gatten.

Ein typisches Abendessen. Das Tablett ist für den Gatten. Darauf fehlt die ominöse Cremesuppe, die er längere Zeit jeden Abend aß, bis er sie nicht mehr vertrug.

Für Überraschungen sorgten jeden Tag die Nachtische, denn oft gab's nicht das, was auf dem Plan stand. Mein Highlight war das Birnenkomplott, das in Form eines ganzen Apfels daher kam.

Geflügelragout mit Dinkelreis. War laut Schwiegermutter sehr lecker. Ich konnte an dem Tag nichts essen, mein Magen streikte.

Würstchengulasch. Sehr lecker, schön gewürzt! Meistens ist das Essen im Krankenhaus etwas laff. Hier wurde aber die Nase schön frei.

An die Essenszeiten musste ich mich erst gewöhnen: Frühstück um 8 Uhr, Mittagessen um 12 Uhr, Abendessen um 17 Uhr ... Zum Essen hat man knapp 30 Minuten Zeit, ehe die Tabletts wieder eingesammelt werden, was oft zu wenig für den Gatten war, so dass ich regelmäßig unsere Tabletts selbst wegbrachte.

Geflügelragout mit Reis, quasi ein Hühnerfrikassee mit dunkler Sauce.

Milchreis mit Kirschen.

Es ist nicht verwunderlich, dass auch in diesen Wochen weder gebacken noch etwas über Too good to go geholt wurde.

Kartoffelpuffer mit Apfelmus.

Kräuterbraten mit Remoulade und Bratkartoffeln. Den restlichen Braten gab's am nächsten Abend dünn aufgeschnitten als Aufschnitt.

Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.