Urlaub is’ vorbei; im Haus, das Irre macht, werde ich nicht mehr täglich gebraucht, also hohe Zeit, dass hier mal wieder gekocht und Appetit auf das nächste Treffen gemacht wird. Bei dem sind übrigens noch Plätze frei.
Beim letzten Treffen gab’s Werder-Schnittchen. Klar, dass 'ne ordentliche Hamburgerin da mit einem Gericht, das dem einzig wahren Hamburger Fußballverein gewidmet ist, kontern muss, umso mehr, da der Verein in diesem Jahr den 100. Geburtstag feiert: St. Pauli-Sushi! In Braun-Weiß, wie die Vereinsfarben.Okay, in Echt heißt das St. Pauli-Sushi Steinpitz-Sushi und ist eine Kreation von Sohyi Kim. Als ich das Rezept las, dachte ich, die Steinpilze werden komplett von den Aromen der Balsamicoreduktion erschlagen, aber es passt. Dass ich Apfel- statt Sushi-Essig nahm, möge man mir verzeihen. Herr Kaoskoch räumte sowohl Sushi-Essig als auch Nori bzw. Seetang so gründlich weg, dass beides nicht mehr zu finden war.
St. Pauli-Sushi mit Balsamicoreduktion
Zutaten für 4 Portionen:
150 g Sushi-Reis
200 ml Wasser und Wasser zum Spülen
3 EL Apfel-Essig (besser: Sushi-Essig)
60 ml Soja-Sauce
3 EL Balsamico-Essig
100 g Kristallzucker
4 mittelgroße Steinpilze
1 EL Sesamöl
1 Nori-Blatt in Streifen geschnitten bzw. Seetang (musste bei mir entfallen)
Den Reis in ein Sieb geben und unter fließendem Wasser so lange waschen, bis das abfließende Wasser klar ist. Dann den Reis im Sieb etwa eine Stunde stehen lassen.
Währenddessen für die Balsamicoreduktion Sojasauce, Balsamico und Zucker in einen Topf ohne Deckel geben und unter gelegentlichem Rühren bei geringer Hitze zu zähflüssiger Konsistenz einkochen (mir war die Menge der Reduktion zu viel, aber vielleicht habe ich auch nicht lange genug reduziert).
Reis und Wasser in einen Topf geben, aufkochen lassen und etwa zwei Minuten lebhaft sprudelnd kochen lassen. Hitze stark reduzieren und bei geschlossenem Deckel etwa 15 Minuten zu Ende garen. Reis mit Stäbchen oder einer Gabel auflockern. Apfel- bzw. Sushi-Essig unterheben. Handtuch auf ein Backblech legen, den Reis darüber streichen, um ihn so schnell wie möglich abzukühlen.
Kim lässt den Reis in einer Schüssel vor einem Ventilator auskühlen, aber bevor ich lange überlege, wie ich die Schüssel an den Deckenventilator bekomme oder den Reisregen im Wohnzimmer einsammle, kam mir das Backblech in den Sinn. Schnell auf den Balkon gestellt - fertig. Geht bei den derzeitigen Temperaturen wunderbar (leider …).
Die Pilze putzen und bürsten und in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden. Eine Pfanne erhitzen, Sesamöl eingießen, Pilze einlegen und auf beiden Seiten anbraten, so dass die Pilze Farbe nehmen. Dann die Pilze in der Balsamicoreduktion wenden.
Reis portionsweise zu kleinen Rollen formen. Auf jede Rolle eine Pilzscheibe legen. Jede Rolle mit einem schmalen Nori- oder Seetangstreifen umwickeln (wenn man sie denn findet …).
Durch das Auf-den-Kopf-Stellen des Vorratsschranks reichte meine Geduld dann nur noch für einen Anrichteteller. Der Rest landete in der Schüssel. Schmeckte auch.
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