Rote Linsensuppe mit getrockneten Tomaten. Für's Foto gab's Basilikum, aber besser schmeckte mir die Suppe mit fein gehackten Korianderblättern. |
Dass Sie Linsensuppe auf den Speiseplan setzt, und dann auch noch eine vegetarische, stimmt ihn also ausgesprochen misstrauisch. Froh hingegen stimmt ihn, dass die Suppe mehrfach verschoben wird. Aber schließlich gibt es kein Entrinnen mher vor der Suppe. Für Montag steht sie auf dem Plan. Als Er Montag von der Arbeit kommt, ist Sie im Halbschlaf - Arbeiten strengt Sie noch immer sehr an.
Er: "Ich hoffe, Du hast daran gedacht, die Linsen einzuweichen! Sonst wird das heute nichts mit der Suppe! Aber im Keller haben wir noch welche in der Dose. Soll ich die schnell holen?" Sie, im Halbschlaf grunzend: "Die Linsen müssen nicht weichen! Alles ist hübsch!"
Eine Stunde später steht Sie am Herd, als Er in die Küche kommt und in den Topf guckt. "Riecht gut! Ist das Fleisch schon drin?" fragt Er. "Nee, die Suppe ist doch vegetarisch! Außerdem wird die noch püriert", antwortet Sie. Darauf Er: "Aha! Soso! Und wann kommt das Fleisch ins Spiel?"
Nach dem ersten Löffel adelt er die Suppe mit dem Prädikat "Lecker!", aber erst der zweite Löffel macht ihn richtig glücklich, denn: "Du hast ja Rindswürstchen in meine Portion getan!"
Und weil die Suppe nicht nur lecker ist, sondern auch ziemlich orange, ist sie mein Beitrag zum aktuellen Cookbook of Colors-Event. Das Rezept fand ich bei Barbara und verdoppelte es kurzerhand. Auf den Limetten-Schmand mussten wir verzichten. Beim Einkaufen waren wir der Meinung, wir hätten Schmand im Kühlschrank und bräuchten keinen zu kaufen. Wir irrten.
Rote Linsensuppe mit getrockneten Tomaten
Zutaten für 4 Portionen:
100 Gramm Getrocknete Tomaten
600 ml Kochendes Wasser
1 Rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
200 Gramm Rote Linsen
Olivenöl
1 TL Kreuzkümmel, gemahlen oder fein gemörsert
1/2 TL Gemahlener Zimt
Cayennepfeffer
600 ml Gemüsebrühe oder Wasser
2 Lorbeerblätter
Salz
1 Limette
Einige Blätter Koriander
Zubereitung
Die getrockneten Tomaten in eine Schüssel geben und mit dem kochendem Wasser übergießen. Abgedeckt ca. 30 Minuten quellen lassen.
Währenddessen Zwiebeln und Knoblauch schälen und würfeln. Linsen in einem Sieb mit kaltem Wasser abspülen und etwas abtropfen lassen.
Tomaten durch ein Sieb geben, dabei das Einweichwasser auffangen und zur Gemüsebrühe gießen.
Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel darin glasig dünsten. Knoblauchwürfel dazu geben und kurz mitdünsten, ohne groß Farbe nehmen zu lassen. Die Gewürze darüber geben und alles zusammen anbrutzeln, bis die Gewürze duften. Die Linsen und die Tomaten dazu geben und alles nochmal kurz unter Rühren anbraten. Mit der Brühe ablöschen. Lorbeerblätter dazu geben und alles zugedeckt bei schwacher Hitze ca. 15-20 Minuten köcheln lassen.
Die Lorbeerblätter entfernen, die Suppe mit Salz abschmecken und fein pürieren.
Die Limette heiß abwaschen. Die Schale abreiben, die Frucht auspressen. Suppe mit Sachle und Saft abschmecken.
Korianderblätter fein hacken und mit der Suppe servieren.
Ich mag ja immer die Schilderungen Deiner Szenen einer Ehe! :-)
AntwortenLöschenDie Suppe hatte ich auch nur geklaut, mir schmeckte sie ganz gut, wobei ich meine Klassiker mit mehr Orange drin fast noch lieber mag - aber das lag wohl daran, dass sie bei mir sehr tomatig wurde, auch deutlich roter als bei Dir. Freut mich auch , dass Dir Koriander auch besser dazu schmeckte als im Original.
Warum die Suppe bei mir so orange wurde, kann ich auch nicht erklären. Ich habe schon überlegt, ob es daran lag, dass ich die Tomaten ganz zur Suppe gab. Als faule Hausfrau dachte ich mir, die werden ja eh' am Schluss püriert, da brauche ich sie vorher nicht zu schnibbeln ;o)
LöschenHeute spontan nachgekocht, weil alles im Haus war.... Mein Gatte geht mit Deinem konform, was die Linsensuppe angeht, war aber von dieser auch sehr angetan. Unsere Suppe war eher braun als orange, tat aber dem Geschmack keinen Abbruch.
AntwortenLöschenWir haben noch sanft angebratene Blutwurst dazu gegeben.
Danke für den Tipp!
Oh, das freut mich! Ich glaube, so schnell ist noch nie ein Rezept von mir nachgekocht worden. Blutwurst ist eine schöne Idee, leider nicht Gattenkompatibel. Aber das nächste Mal könnte ich sie für mich machen.
LöschenHehe, ich habe mich besonders in jener Passage wieder gefunden:"Während Sie der Meinung ist, mensch könne alles essen, wenn auch manches höchstens einmal (...), hat Er von einigen Gerichten genaue Vorstellungen, wie sie zubereitet werden müssen." Sehr schön!
AntwortenLöschenVielen lieben Dank für diese Einreichung!
*g* Gerne!
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