Mittwoch, 16. September 2020

Wochenplan in KW 36/20 und 37/20: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten XXV

In den vergangenen beiden Wochen hatten wir quasi coronafrei und waren in Dänemark, auf Thy, in Vestervig, wie vor drei Jahren. Während der Gatte zum Ergebnis kam, Corona fände in Dänemark überhaupt nicht statt, weil es keine Maskenpflicht gibt, kaum jemand auf Abstand achtete oder die Desinfektionsmittelspender in den Läden nutzte, war ich überrascht, wie viele Anti-Corona-Maßnahmen es doch gibt. Nach den Schilderungen einer Kollegin, die im Juni direkt nach Grenzöffnung in Dänemark war, hatte ich mit noch weniger gerechnet. Sie war auch gerade wieder in Dänemark, und ich bin gespannt, wie sie die Situation jetzt empfand. 

Ohne Kuchen kein Dänemark-Urlaub.
Luxus pur: Smørbrød med rejer und Pommery aus unpassenden Gläsern.
In der Abendsonne Edamame pulen, Bier trinken, nicht an Östrogene denken und dem Gatten beim Grillen zugucken.
Roastbeef vom Grill mit Bratkartoffeln.
Ein Kilo Rumkugel ...

Auf Thy ist die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln sehr einfach: Alle naslang stehen kleine Verkaufsbuden mit Kartoffeln, Eiern, Bickbeeren, Äpfeln, Birnen, Kräutern, Honig, Marmelade und aktuell Pfifferlingen an der Straße. Mein Honig beispielsweise kommt von einem Imker, der drei Kilometer entfernt von unserem Ferienhaus wohnt. 

Agger fiskebil, der Fischwagen im Hafen von Agger.
Das wird das Abendessen.
Das Abendessen auf dem Grill. Endlich kann ich mal die Woodwraps* ausprobieren.
Lachs, selbstgemachte Orangen-Senf-Sauce und Bratkartoffeln.

Auch viele Geschäfte achten darauf, regionale Waren anzubieten, wie Agger Købmandshandel. Fleisch kauften wir beim Hurup Slagter, Fisch frisch vom Wagen in Agger (oder beim Schlachter, was in Dänemark völlig üblich ist), Kuchen entweder bei Røgters Bageri in Hurup oder, wenn wir unterwegs waren, in kleinen Supermärkten, die von Madsens Bageri in Snedsted beliefert werden, und beim Auflug auf Morsø beim KonditorBager in Nykøbing. Von der Insel kam auch das Rapsöl zum Braten, denn wir nahmen kaum Lebensmittel von Zuhause mit.

Blick in den Kühlschrank am Ende der ersten Urlaubswoche. Es dominiert der Getränkevorrat des Gatten.
Kohleintopf. Ohne Kümmel, denn es gab nur Kreuzkümmel.
Chips mit Læsø Sydesalt und Watermelon Mojito.

Der Gatte übernahm das Küchen- bzw. Grillregiment, was bedeutete, dass der Urlaub sehr fleischlastig wurde. Ich gab's schnell auf, an Eisenmangel, Östrogendominanz oder Kalorien zu denken, zumal der Gatte auch darauf achtet, dass ich ausreichend esse, und wenn wir den ganzen Tag zusammen sind, kann ich da nicht tricksen (aufgrund der Zunahme durch die noch immer unbehandelte Östrogendominanz achte ich ja seit Monaten darauf, möglichst wenig Kalorien zu mir zu nehmen und esse meistens nur zwei kleine Mahlzeiten pro Tag). Zum Glück mieteten wir ein Haus mit Pool, so dass ich jeden Tag zusätzlich zu unseren Spaziergängen mindestens eine halbe Stunde schwamm und Wassergymnastik machte und kaum zunahm. 

Komplett selbstgemacht: Schaschlik, Krautsalat und Baguette mit Kräuterbutter.
Kommen gleich auf den Grill: Ribeye Steaks.
Ribeye Steak mit Ofen-Kartoffel. Nicht im Bild: Kräuter-Crème fraîche und Tomatensalat.

Da wir ohnehin jeden Tag unterwegs waren, machten wir keinen Wochenplan. Am ersten Abend gab's die restlichen Sandwiches, Frikadellen und Eier von der Fahrt. Ansonsten gab's Roastbeef, das für zwei Abendessen, diverse Brote und einen Kohleintopf reichte, sehr oft Smørbrød med rejer, besagten Kohleintopf, Steaks, Schaschlik, Fisch ...

Heavy Agger Hotdog und der normale.

Natürlich durfte auch ein Besuch in der Vesterhavshytten nicht fehlen. Diesmal traute sich der Gatte an den Heavy Agger Hotdog - und lernte, dass man danach besser kein Soft Ice mehr isst ... Ansonsten kehrten wir nirgends ein. Normalerweise hätten wir die Kaffeestube am Lodbjerg Fyr und einige Volksfeste besucht, aber da es in Dänemark praktisch keine Maskenpflicht gibt, hielten wir uns so wenig wie möglich unter Menschen auf.

Zum letzten Mal Teezeit, diesmal mit Bøller.

Ein kurioses Dänemark-Erlebnis hatten wir auch: Es gibt anscheinend keinen Kümmel! Wir fanden nur Kreuzkümmel, der anders schmeckt als Schwarzkümmel. Wir vermuten, der gesamten dänische Kümmel geht in die Aquavitproduktion. So kommt auf unsere Dänemark-Packliste neben Schwarztee (gibt's anscheinend nur aromatisiert) und Fencheltee (anscheinend unbekannt) seit diesem Urlaub auch Kümmel - falls der Gatte mal wieder spontan Lust auf Kohleintopf hat.

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