„Da fehlt Geschmack! Da müssen Nürnberger rein!“, beschied ich. „Nee, Du spinnst doch. Die ist lecker!“, konterte der Gatte über die Bayern-Pizza, von der er im letzten Bayern-Urlaub so begeistert war. Sie roch auch sehr verführerisch, als sie an uns vorbei zum Nachbartisch getragen wurde. Also musste sie am nächsten Tag bestellt werden. Während der Gatte nachhaltig angetan war, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Die Kombi Semmelknödel, Sauerkraut mit Schinkenwürfeln, getoppt von Käse war mir etwas zu farblos und schmeckte in erster Linie fett. Ich vermute, das Sauerkraut wurde mit Butter gebunden, um standfest zu werden. Der Gatte bekam meine Portion nach ein paar Bissen zugeschoben.
Kaum zu Hause, ging’s ans Rezepttüfteln. Die Zutaten waren alle da, die Pizza machte sich quasi wie von selbst. Um eine Alternative zu der schon probierten Kombi zu haben, probierten wir auch diese Bayerische Pizza – liest sich gut, sieht schön aus, fiel aber gnadenlos bei uns durch, ohne dass ich genau sagen kann, warum. Es passte einfach nicht. Unsere Variante hingegen passt für uns.
Ach ja, und bevor Puristen darauf kommen: Ich weiß natürlich, dass die Bayern-Pizza keine Pizza im klassischen Sinne ist, sondern eher ein Auflauf. Für uns aber ist es halt Bayern-Pizza.
Bayern-Pizza à la Hahnei Huaba
Zutaten für 4 – 6 Portionen:
4 Brötchen bzw. 200 g Weißbrot
100 ml – 150 ml Weißbier
Salz
Pfeffer
Muskat
Bockshornkleesamen, gemahlen oder gemörsert
Anis, gemahlen
Fenchel, gemahlen
1 Ei
1 Zwiebel
2 EL glatte, gehackte Petersilie
Butter
500 g Sauerkraut (Abtropfgewicht)
1 Lorbeerblatt
½ TL Kümmel
Wasser (alternativ Wein, Apfelsaft, Sekt oder Champagner)
12 Nürnberger Rostbratwürstchen
Öl
400 g Bergkäse
100 ml Sahne
Zubereitung:
Sauerkraut mit etwas Wasser (alternativ Wein, Apfelsaft, Sekt oder Champagner), dem Lorbeerblatt und dem Kümmel ca. 40 Minuten köcheln lassen.
Die Brötchen für die Semmelknödelmasse sollten am Besten einen Tag alt sein. Es gehen aber auch ältere, nur muss man dann evtl. mehr Flüssigkeit nehmen, damit sie weich genug werden. Anstelle von Brötchen kann man auch anderes Weißbrot nehmen.
Die Brötchen bzw. das Weißbrot entrinden, in Würfel schneiden und in eine Schüssel geben. Die Zwiebel schälen, fein hacken und in 1 EL Butter anschwitzen. Weißbier zu den Brotwürfeln geben, mit Salz, Pfeffer und geriebener Muskatnuss abschmecken. Abkühlen lassen. Petersilie und Ei über die Brötchen geben. Die restlichen gemahlenen bzw. gemörserten Gewürze dazu geben. Alles gut vermischen und verkneten. Die Masse etwas zusammendrücken und ein paar Minuten ziehen lassen. Die Masse sollte gut durchfeuchtet sein – ggf. noch etwas Bier zugeben.
Die Masse in eine Auflaufform geben und bei 180 Grad (Umluft) ca. 20 Minuten vorbacken.
Die Rostbratwürstchen in Scheiben schneiden und in etwas Öl anbraten. Auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen.
Auflaufform aus dem Ofen nehmen. Sauerkraut abtropfen lassen, Lorbeerblatt entfernen, und dass Sauerkraut auf die Semmelknödelmasse geben. Darauf die Würstchen verteilen.
Den Bergkäse reiben, mit der Sahne vermischen (die Masse sollte so flüssig sein, dass sie sich gut über der Pizza verteilen lässt – ggf. noch Milch oder Sahne dazu geben) und über der Pizza verteilen. Bei 180 Grad (Umluft) ca. 20 Minuten backen, bis der Käse geschmolzen und goldbraun ist.
Samstag, 12. Februar 2011
7 Kommentare:
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Mir ein wenig zu deftig. Da bevorzuge ich lieber die klassische Pizza von unserem Lieblings-Sizilianer. Aber ansonsten cooler Blog! Bin gerade erst drauf aufmerksam geworden.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Sandra
Eigentlich ist ein Tiroler Knödel auf Sauerkraut schon ausreichend und eigenständiges Gericht. Warum da noch Käse darauf muss?
AntwortenLöschenInnviertler Knödel mit Sauerkraut mag ich noch lieber.
@ Sandra,
AntwortenLöschenso einen Sizilianer hätte ich auch gerne in der Nähe ... Hier fehlt ein vernünftiger Italiener, aus welchem Teil des Landes auch immer.
@ Fritz,
warum da noch Käse drauf muss? Ohne Käse wär's keine Pizza, ist doch klar ;o)
Ich glaube ich könnte das nicht geniessen. Aus bekanntem Grund....
AntwortenLöschenlg
bushcook
Bushi,
AntwortenLöschenkeine Panik, das mache ich Dir auch nicht.
Wenn Ihr das nächste Mal nicht zum Frühstück, sondern zum Abendessen hier seid, stehen Labskaus-Variationen auf dem Speiseplan.
Also für mich genau richtig :-) das sind die Gene... Obwohl richtige Bayern mit Nürnbergern im bayrischen Auflauf schon Probleme hätten *hihi* Aber für mich Franken ist es voll korrekt :-)
AntwortenLöschenIsi, ich vermute, das war auch der Grund, warum im Original nur Schinken drin ist und keine Nürnberger. Aber als Fischkopp kann ich mich über so was ja hinweg setzen ;o)
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