Mittwoch, 7. November 2012

Kleiner Köln-Bummel mit nata von pastasciutta

In der letzten Woche war's wieder so weit: In Bad Honnef stand ein CK-Kochtreffen an, und ich bekam über die Warteliste einen Platz. Da ich noch ein paar Tage Urlaub hatte und nach der langen Krankheitszeit unternehmungslustig bin, fuhr ich einen Tag früher. Den wollte ich eigentlich in Bonn in der Pixar-Ausstellung verbringen, aber da Barbara dort am Sonntag war, drehte ich meine Pläne kurzerhand um, traf mich mit ihr in der Ausstellung und besuchte Donnerstag die Art Spiegelman-Retrospektive, wo mich nata am späten Nachmittag auflas. Komm' einfach mit uns bummeln!

Fällt einer wie mir natürlich sofort ins Auge: Installation der Initiative "Die Bahn erinnern" zwischen Hauptbahnhof und Museum Ludwig. Hier ist der Text auf den Tafeln zu lesen.
Leider regnete es inzwischen kontinuierlich, war kein Knipswetter, so dass es keine weiteren Fotos unseres Spaziergangs zwischen Museum, Dom, ehemaligem jüdischen Viertel, Rathaus, Altermarkt, Martinskirche und Neumarkt gibt. Ein wenig fröstelig stapften wir Richtung Rhein. nata, die als professionelle Stadtführerin auch Brauhaus-Touren macht, steuerte zielstrebig das Bierhaus am Rhein an. Wir fanden gerade noch zwei Plätze zwischen Kölnern und Touris.

Braumeisterkotelette mit Schmorzwiebeln, Spiegelei, Bratkartoffeln und Krautsalat, dahinter die Röggelchen
mit Tatar und Zwiebeln 
Während sich nata mit Röggelchen mit Tatar und Zwiebeln begnügte, war mein Hunger größer. Ich entschied mich für das 500 g starke Braumeisterkotelette mit Schmorzwiebeln, Spiegelei, Bratkartoffeln und Krautsalat - okay, die Augen waren größer als der Magen, aber das war definitiv die richtige Grundlage für das süffige Päffgen-Kölsch, das dank fleißiger (und natürlich grantiger, das muss so) Köbesse permanent floß. Und die Röggelchen waren auch frisch und lecker. Klare Empfehlung!

Am nächsten Tag schliefen wir aus, trafen uns mittags am Hauptbahnhof und schlenderten gen Eigelstein. Zuerst warfen wir einen Blick in die Ursulakirche, wo die Gebeine von 11 oder 11.000 Jungfrauen - so genau legt man sich da nicht fest, und in Mathe lernte ich, dass Nullen keinen Wert haben, also ist es letztlich auch egal - als Reliquien aufbewahrt werden. 

Herbstlicher Blick auf den Turm der Ursulakirche.
Als wir die Straße Eigelstein erreichten, stoppte uns gleich Ho's Supermarkt. Ich brauchte Sternanis, der Gatte verlangte nach einer Winkekatze, also nichts wie rein. Natürlich blieb's nicht bei den beiden Sachen, aber nata und der Umstand, dass ich ohne Auto unterwegs war, hielten mich vom kompletten Kaufrausch, den unbekannte Lebensmittel bei mir automatisch auslösen, ab.

Süßholz, getrocknete Longan-Früchte und Sternanis.
Langsam kamen wir aus asiatischen Gefilden in orientalische - sind diese Kleider nicht eine Wucht?

Bekleidungsgeschäft im Eigelstein.
Aber auch an den Fassaden gibt es viel zu entdecken, wie in der Weidengasse, auch "Kölsch-Istanbul" genannt.

Detail an einer Hausfassade in der Weidengasse.
Detail an einer Hausfassade in der Weidengasse.
Im Eigelstein war früher ein Handwerkerviertel, lebten Glasbläser, Schmiede, Gerber und Töpfer. In der 1970er Jahren zogen dann türkische Einwanderer hierher und brachten ihre Geschäfte mit. Heute kann man hier wunderbar türkische Lebensmittel kaufen. Gleichzeitig gibt es wunderbare Trödelläden.

Inzwischen meldeten sich unsere Mägen, und nata führte uns schnurstracks zu Pak Davut, einem Imbiss in der Weidengasse 42. Hier gibt es köstliche Lahmacun und Baklava, außerdem fantastischen Yufka-Teig, geschmeidig wie Seide. Ich hätte stundenlang zusehen können, wie der Inhaber die Teigplatten durch die Luft wirbelte und faltete, damit sie eingepackt werden können.

Lecker Lahmacun.
Köstliches Baklawa, wunderbar frisch - als zuckersüchtiges Speckbällchen hätte ich auch noch mehr davon essen können.
Aufgenommene Kalorien wollen abgelaufen werden, also bummelten wir langsam wieder zum Dom zurück. Dabei trafen wir auf diesen entzückenden Gesellen, der sein Zuhause unter einer Brücke hat.

Mumins können sogar Motorrad fahren.
nata nahm sich Zeit, mich ausführlich durch den Dom zu führen und in einige seiner Geheimnisse einzuweihen. Als wir den Dom verließen, regnete es leider wieder hartnäckig, so dass wir uns ins Café flüchteten, nicht weiter bummelten. Schade, aber im März bin ich hoffentlich wieder in Köln.

Tschö, Kölle! Bis zum nächsten Besuch!
nata, vielen Dank für die schöne Zeit! Und falls da draußen jemand Köln besucht, bucht eine Stadtführung bei nata! Das lohnt sich! Und pack' 'ne Regenjacke ein. Besser is dat. Und da sagt man immer, in Hamburg regnet es so oft. Nö. In Köln regnet es öfter. Echt.

8 Kommentare:

  1. Stimmt Nata ist die beste Köln-Stadtführerin, ich durfte auch schon eine Exklusivführung mitmachen.

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    1. Ja, sie ist wirklich toll. Da ich selbst Stadtführungen mache, weiß ich,d ass es schwer sein kann, Kollegen zu führen, aber wie gesagt: nata ist grandios.

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  2. Wenn du noch was von Ho's brauchst, kann ich dir das gerne im Düsseldorfer Stammgeschäft besorgen und schicken.
    Wir kaufen dort regelmässig ein.

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    1. Danke für das Angebot, Tina! Hier gibt es ja auch reichlich gut sortierte asiatische und indische Supermärkte, nur komme ich hier so sleten zum Bummeln - wie das halt in der eigenen Stadt so ist ...

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  3. Das war schön! Liebe Sabine, es hat mich sehr gefreut, dass wir gemeinsam durchs Städtchen bummeln konnten. Und ich freue mich schon auf jedes weitere Mal!

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    1. Jaaa, nata, das machen wir öfter! Und gerne revanchiere ich mich, wenn Du in Hamburg bist!

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    2. Und danke für die Vermittlung des Treffens mit Barbara!

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  4. Du machst mich völlig fertig, aber danke! ;)

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