Angesichts der Weltlage hätte ich bei vielen Produkten mit leeren Regalen gerechnet. Tatsächlich waren Freitag Nachmittag aber bei Billig-Erdnussflips und bei Finn Crisp die Regale leer. Das überraschte mich dann doch.
Als wir im Supermarkt einkauften, trafen wir auf ein Paar mit einer langen Liste, im Schlepptau eine Verkäuferin mit Handscanner und Hubwagen, darauf eine Palette mit Konserven, Windeln, Sanitärartikeln etc. - da wurden wohl Hilfsgüter für die Ukraine zusammengestellt.
Unser Wocheneinkauf war schnell erledigt, denn wir beschlossen, aus dem Vorrat zu leben. Vorratsschrank und Tiefkühler sind weiterhin sehr voll, auch, weil der Gatte immer mal wieder auf Verdacht einkauft. Außerdem würde ich gerne einiges von unseren Vorräten an Sauerkraut und Grünkohl loswerden, bevor das Frühlingsgemüse auf den Markt kommt. Und schließlich hatte ich so den Überblick über unsere Fleischvorräte verloren, dass sich ein komplettes Brathuhn im Tiefkühler verstecken konnte.
So führte uns zwar der Weg wie gewohnt zu Discounter und Supermarkt, aber im Wesentlichen für Non-Food-Artikel. Im Laufe der Woche ging's außerdem zum Bäcker, in den Drogeriemarkt, zur Apotheke, drehte der Gatte seine Runden und besorgte neben Angebotsware auch ein vergessenes Suppengrün. Mir entfiel nämlich, dass sich eine Erbsensuppe nicht nur aus Erbsen kocht ...
Aktuell bleiben Haushalt und Küche mal wieder ziemlich ausschließlich an mir hängen. Da ich aus vielen Gründen mehr als erschöpft bin, bin ich froh, wenn ich nur zubereiten und nicht kochen muss.
Die steigenden Lebenshaltungskosten machen mir Sorgen. Ich nehme sie tatsächlich erst wahr, seitdem wir gezielt nach Angeboten einkaufen. Früher merkte ich mir selten Preise. Gleichzeitig ärgern mich versteckte Preissteigerungen. So kosten die Knotenbeutel für Obst und Gemüse inzwischen Geld, nicht viel, aber ein Hinweis darauf wäre nett. So habe ich es zufällig auf dem Kassenzettel gesehen. Unsere bisherigen 120l-Müllbeutel gibt es nur noch als 60l-Müllbeutel. Der Preis bleibt natürlich gleich, und gemerkt haben wir es wieder erst zu Hause, als wir uns wunderten, dass der Müllbeutel so kurz ist.
Unser Plan für die zweite Märzwoche. |
Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:
Sonnabend gab's Convenience, die der Gatte zubereiten kann: Würstchen und Kartoffelsalat.
Sonntag grillte ich Filetsteaks. Dazu gab's Ofenkartoffeln mit Sour Cream.
Montag tauten wir eine Bohnensuppe auf. Der Gatte machte dazu Butterbrote.
Dienstag kochten wir nach langer Zeit mal wieder zusammen. Das war schön. Der Gatte bereitete Bratwurst mit Zwiebel-Apfels-Sauce vor, ich Sauerkraut und Kartoffelpürree.
Mittwoch machte ich Grünkohl.
Donnerstag gab's Gul split ærtesuppe, dänische Erbsensuppe, diesmal nicht vegetarisch, sondern mit Kassler. Aus irgendeinem Grund schnitt die Verkäuferin beim Schlachter dünne Scheiben, knapp dicker als Aufschnitt, obwohl der Gatte mehrfach insistierte, es solle eine Suppeneinlage werden.
Freitag gab's den einzigen Fisch, den der Gatte zurzeit isst: Ofen-Fisch - diesmal mit Salat.
Auch wenn's öfter zum Bäcker ging, wurde gebacken, sogar zwei Mal: Apfelkuchen mit Quarkhaube und Schokokuchen mit versunkenen Birnen.
Eine Überraschungstüte voller Brot, Laugenbrezel, Franz- und Schokobrötchen. Das Stück Kuchen brachte ich schon auf dem Balkon unter der Tortenhaube beim Apfelkuchen in Sicherheit. |
Außerdem probierten wir Too good to go aus. Das wollte ich schon länger, nur der Gatte mag keine Überraschungen. Jetzt nimmt aber ein Bäcker teil, bei dem wir ohnehin gerne kaufen, da ist das Risiko gering, etwas zu bekommen, was er nicht mag. Der Bäcker ist neben einem Discounter, so dass wir gleich einen Teil des Wocheneinkaufes erledigen konnten. Wir wollen schließlich nicht zum Lebensmittelretten durch die Gegend fahren, weswegen ich den Radius bei Too good to go auch auf fünf Kilometer beschränkt habe. Aber ob wir zum Einkaufen nun drei Kilometer in die einer oder andere Richtung fahren, bleibt gleich. Neben dem Supermarkt, in dem wir regulär einkaufen, sind auch ein Bäcker und ein Biomarkt im Dorf im Radius. Mal schauen, ob wir die App jetzt öfter nutzen. Jedenfalls war die Überraschungstüte ein voller Erfolg, weil sie auch das Lieblingsbrot des Gatten enthielt, für das er gerne schon mal einen Umweg fährt.
Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, bleibt zu Hause und passt auf eure Lieben auf.
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