Samstag, 26. März 2022

Wochenplan in KW 12/22: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CVI

"Öl gibt es gerade nicht?", fragte letzten Freitag ein Paar die Verkäuferin im Discounter. "Öl gibt es überhaupt nicht mehr", lautete die erschöpfte Antwort, und der Zusatz "Nimmermehr!" schwang mit. Hier sind also auch die Öl-, Mehl- und Nudelregale leer. Interessanterweise waren ab Montag bei so ziemlich allen Supermärkten und Discountern Mehl, Öl und Nudeln im Angebot - das ist Timing. Aber jetzt ist halt die Zeit für die ganzen Osterangebote, die Planung erfolgte lange vor dem Krieg, und für die ostertypische Eierlikörtorte braucht es neben Eierlikör halt Mehl und Öl. Zum Glück butschert der Gatte gerne durch die Geschäfte und sorgte dafür, dass hier schon ausreichend Mehl und Öl für die Osterbäckerei vorhanden ist, zwar nicht die gewohnten Sorten, aber egal.

Dieser Wocheneinkauf war etwas chaotisch. Den nicht-chaotischen Teil erledigten wir am Dienstag, als ich zur Packstation am Supermarkt musste. Da hatten wir uns schon kurz darüber verständigt, welche Angebote wir kaufen möchten und nahmen die kurzerhand mit. Der chaotische Teil folgte dann am Freitag. Zum einen vergaß ich tatsächlich unseren Einkaufszettel, und da ich zusätzlich einen totalen Essenplan-Blackout hatte, überlegten wir erst, zurückzufahren, entschieden uns dann aber dagegen. Zum anderen unterzuckerte der Gatte heftigst. Seitdem weiß ich, dass es an der Supermarktkasse für Notfälle Traubenzucker gibt. 

Trotz vergessenem Einkaufszettel vergaßen wir nur Pistazien, Eierlikör und Kartoffeln. Zum Glück hatten wir noch genug Kartoffeln, musste also niemand nochmal los. Da der Gatte aber gerne rumbutschert und im Laufe der Woche seine Runden drehte, wäre das aber auch kein Problem gwesen.

Dadurch, dass wir nach Käseblättchen einkaufen, registriere sogar ich die Preissteigerungen. Das tat sonst nur der Gatte. So wurde der Discounterkaffee binnen einer Woche um 60 Cent teurer. Auf den greift der Gatte zurück, wenn sein Lieblingskaffee gerade nicht im Angebot ist. Seitdem ich zu Hause arbeite, der Gatte nicht mehr arbeitet, brauchen wir ein Pfund Kaffee pro Woche. Wenn wir etwas hamstern, dann Kaffee. 

Erschrocken hat uns keine Preissteigerung bei Lebensmitteln, sondern beim Mietwagen für den Mallorca-Urlaub: Seit der letzten Reise vor drei Jahren hat sich der Preis verfünffacht! Während ein Kollege vor dem Krieg für April für einen niedrigen dreistelligen Preis einen großen Wagen für die ganze Familie mieten konnte, machen sich bei uns für Spätsommer schon die angekündigten kriegsbedingten Preissteigerungen bemerkbar. Durch die Gehbehinderung des Gatten brauchen wir einen Mietwagen, überlegen aber noch, ob es nicht doch Alternativen gibt. 

Außer in Discounter und Supermarkt ging's in den Baumarkt, ins große Einkaufszentrum wegen neuer Kladage und zum Bummeln, ins kleine Einkaufszentrum wegen der Bücherhalle und zum Bummeln, in die Apotheke, zu Budni, zum Schuster, zum Schlachter und zum Bäcker. 

Unser Plan für die vierte Märzwoche.

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:

Der Gatte war der Meinung, ein Kilo Spaghetti könne für zwei Personen knapp reichen. Dementsprechend waren von der "35-Minuten"Terrine" noch zwei großzügige Portionen Spaghetti übrig. Deswegen gab's Sonnabend Spaghetti Carbonara. Spaghetti lassen sich wie alle Nudeln prima ein paar Tage im Kühlschrank aufheben, am Besten, wenn sie, solange sie noch warm sind, mit etwas Öl übergossen wurden. Dann pappen sie nicht zusammen. Nudeln lassen sich auch gut einfrieren.

Sonntag und Dienstag gab's Klopse mit Kartoffel-Wurzel-Stampf. Bei den Klopsen schmurgelte sanft eine übriggebliebene Zucchini mit, und die Wurzeln waren ebenfalls aus der Vorwoche übrig.  

Montag gab's Tortelloni mit Salbeibutter, die letzten Convenience-Nudeln, die wir kauften, als sie im Angebot waren, und einfroren. Die lassen sich übrigens einfach gefroren in kochendes Wasser werfen - sehr bequem.

Mittwoch stand Spinat mit Kartoffelstampf und Spiegelei auf dem Plan, aber dann bekam ich über Too good to go eine Brottüte von einem der Dorfbäcker, und so machten der Gatte und ich einen Abendspaziergang. Unterwegs befand er, Pizza wäre mal wieder fein, und so kamen wir nicht nur mit einer Tüte voller Brot und Brötchen, sondern auch mit zwei Pizzen wieder nach Hause. Bei unserem Brotkonsum sparen wir durch Too good to go wirklich viel. Die Brottüte kostet 4 Euro und enthält Backwaren im Wert von 12 Euro. Am schönsten ist es natürlich, wenn wir eine vom Lieblingsbäcker ergattern, weil das einfach top Qualität ist, aber da muss man sehr schnell sein, ab 18 Uhr die App aktualisieren und Glück haben ...  

Donnerstag wollte ich Zwiebel-Sahne-Hähnchen mit Reis machen, aber der Spinat war aufgetaut, also gab's Spinat mit Kartoffelstampf und Spiegelei. Das Hähnchen wird's heute geben.

Freitag gab's Backfisch mit Salat. Damit ist dann auch der Fischvorrat im Tiefkühler bis auf einmal Fischstäbchen aufgebraucht, können wir beim nächsten Angebot wieder zugreifen. 

Gebacken wurde auch: Da der Gatte mal wieder seine Birnen nicht aß, gab's wieder Schokokuchen mit versunkenen Birnen. Und da der Gatte aktuell Kuchen geradezu inhaliert, ging's auch noch zum Bäcker.

Bleibt zuversichtlich, bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf. 

2 Kommentare:

  1. Je länger im Voraus gebucht, desto teurer ist der Mietwagen. Schauen Sie mal, was ein Wagen nächste Woche kosten würde, was in einem Monat und was im September. Buchung über den ADAC (geht auch ohne Mitgliedschaft) ist sehr zu empfehlen.

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  2. Danke für den Hinweis. Die "Mallorca-Kollegen" haben die Erfahrung gemacht, das Vorausbuchungen immer preiswerter sind, aber ich werde die Entwicklung mal beobachten. Ich habe so gebucht, dass wir kurzfristig kostenlos stornieren können.

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