"Schön, schön, aber wo ist das Fleisch?!" frug der Gatte beim Blick auf den Wochenplan. Nun, er hatte keine Idee, was er essen möchte, also entschied ich, und ich finde Fleisch eher langweilig.
Früher wohnten in der Fleisch-Schublade des Kühlschranks immer Schinkenwürfel, die ich, wenn ich daran dachte und sie weg mussten, für den Gatten in vegetarische oder vegane Speisen gab, damit er das Gefühl hat, es wäre Fleisch im Essen. Aber seitdem sich der Preis dafür vervielfachte, kauft der Gatte sie nicht mehr auf Vorrat - und ich denke nicht an Schinkenwürfel, wenn sie nicht explizit im Rezept stehen, denn mir gehen sie (und Fleisch generell) nicht ab. Der Gatte bekommt zudem auch ohne Fleisch in der Hauptmahlzeit genug davon.
Damit die Woche zum Leidwesen des Gatten nicht komplett fleischlos wird, entschied er sich, an zwei Tagen grillen zu wollen. Passt, denn ich kaufte Grillkäse auf Vorrat, und der muss langsam mal weg. Außerdem bestellten wir einmal spontan Essen und gingen einmal essen.
Den Wocheneinkauf erledigten wir wieder in dem Einkaufszentrum im Nachbardorf. Das ist so groß, dass es uns schon mal überfordert, aber wir mussten wieder zum benachbarten Müllumschlagsplatz, da bot sich das an. Mittlerweile haben wir uns auch an die komische Aufteilung gewöhnt, wissen, dass Salzgebäck hinter dem Käse-Kabuff beim Wein ist, dass Mopros direkt am Eingang, TK-Waren hingegen am anderen Ende des Ladens in der Nähe der Kasse sind, laufen nicht mehr ständig hin und her.
Highlight des Gatten war, dass ihm die Fleischereiverkäuferin eine Scheibe Knoblauchsalami über die Theke reichte, "damit Sie gucken können, ob das Mundgefühl stimmt!" Wir wussten nämlich nicht mehr, auf welche Stärke die Knoblauchsalami das letzte Mal geschnitten wurde - ich mag Salami eher dünn, der Gatte nicht.
Es ging also zu Edeka, Aldi und zum Bäcker. Im Laufe der Woche waren wir im Drogeriemarkt, in der Trafik, bei Ikea und mehrfach beim Bäcker.
Unser Plan für die erste Augustwoche. |
Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:
Sonnabend machte ich die in der letzten Woche verschobene Ratatouille-Tarte.
Sonntag gab's einen verschobenen Kohlrabi-Porree-Auflauf.
Montag waren wir nachmittags bei Schwiegermutter und wussten nicht, ob es dort etwas zu essen gibt, ob wir abends noch Hunger haben. Geplant war die Ratatouille-Tarte, aber der Gatte befand, das reiche ihm nicht, und bestand auf Gyros von der Schiebetür.
Wenn zwei Leute gleichzeitig denken, sie sollen Kuchen mitbringen und einer auch noch backt ... Wir probieren eine pseudo-französische poshe Bäckerei aus mit Preisen, die für Schnappatmung sorgen und bekommen den schlechtesten Kuchen seit langem. Bei knapp 5 Euro pro Teilchen erwarte ich mehr Geschmack als nur quietschsüß. Der Boden des veganen Tartelettes war knüppelhart, die Pistaziencreme schmeckte nur nach Fett. Die Eclairs waren nur süß, das ebenfalls zu süße Zitronentartelette schmeckte wie Vanillepudding ... |
Dienstag grillte der Gatte Rumpsteaks. Ich erntete den Salat im Garten ab und machte daraus einen gemischten Salat.
Mittwoch gab's wieder Kohlrabi-Porree-Auflauf.
Kaffeepause im Eiscafé nach einem morgendlichen Arzttermin des Gatten. Er bekommt Käsekuchen zum zweiten Frühstück. |
Zucchini haben gerade Saison, und deswegen war für Donnerstag eine Zucchini-Garnelen-Pfanne geplant. Allerdings entwickelte sich der Tag anders als gedacht, so dass wir, als wir abends von der Autobahn kamen, spontan bei Frommann einkehrten. Für mich gab's Rumpsteak mit Pfifferlingen, für den Gatten Wiener Schnitzel.
Rumpsteak mit Pfifferlingen und Kroketten. |
Freitag grillte der Gatte wieder, Putenschnitzelchen für sich und Käse für mich. Dazu gab's Baguette.
Gebacken wurde nicht, und über Too good to go wurde auch nichts geholt.
Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.
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