Das zwölfte Hamburg kocht!-Treffen führte uns nach
Korea. Dieses Mal waren wir in der Produktionsküche vom
Hamburger Gastmahl zu Gast und hatten dementsprechend eine Küche zur Verfügung, die keine Wünsche offen ließ - zumindest bei mir nicht, wenn ich überlege, was wir bei anderen Gelegenheiten in Mietküchen an Material anschleppten.
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Erstes Kennenlernen und organisatorische Besprechung. |
In bewährter Ruhe besorgte Uli fast alle Zutaten, die auf unserer Liste standen - und auch welche, die nicht drauf standen.
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Zusammensuchen der Zutaten. |
"Hast du
Tempeh bestellt?", fragte mich Mun-ju bei der Inspektion des großen Warenkorbs. "Ich weiß noch nicht mal, was das ist", antwortete ich, nachdem ich immerhin blitzschnell realisiert hatte, dass sie keine Papiertaschentücher meinte. Tempeh kam dann als vegetarische Bulgogi-Variante zum Einsatz.
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Gruppe 1 bei der Arbeit. |
"Wieso hast du Koriander bestellt?", war eine weitere Frage an mich. "Keine Ahnung. Wenn, hätte ich nicht sollen?" "Nee." "Brauchen wir ihn denn?" "Ganz sicher nicht!" Merke: Es heißt Koriander. Wäre es eine Zutat der koreanischen Küche, hieße es Koreander! Das heißt allerdings nicht, dass Koriander nicht auch zu koreanischem Essen schmeckt - manch einer interpretierte die Gerichte kurzerhand freestyle - mit Koriander.
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Gruppe 2 bei der Arbeit: Kimbap entsteht. |
Die meisten koreanischen / asiatischen Produkte bekamen wir bei den entzückenden Damen von
Mia's Asian Shop. Vieles konnte ich gleich mitnehmen, einen kleinen bestellten Rest holten Manni und Barbara am Freitag ab. Sonnabend, nachdem ich Mun-ju am ZOB auflas, waren wir noch schnell bei
Yuan Ye, um das eine oder andere Vergessene zu besorgen. Dabei lernte ich auch, das Kim Chi aus der Dose des Teufels ist - quasi der koreanische Parmesan aus der Tüte.
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Wir machen ordentlich Dampf. |
Mun-jus Anwesenheit rettete zudem einige von uns vor dem Chili-Tod. Ich hatte ihre Rezepte, die für vier Portionen ausgerichtet waren, stur auf 30 Personen umgerechnet, dann wieder, nachdem Einspruch von Uli kam, auf 15 Portionen runter gerechnet.
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Mandu werden frittiert. |
Bei einigen Zutaten fiel mir selbst auf, dass die Menge vielleicht ein wenig ambitioniert wäre - 7,5 kg Tofu als Suppeneinlage, beispielsweise. Oder bei 30 Gurken für einen Salat.
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Spareribs und Schweinebauch auf dem Grill. |
Bei der Chilimenge fiel aber weder Mun-ju noch Uli, die die Rezepte gegenlasen, auf, dass 180 g Gochugaru für ein Gurken Kim Chi oder auch 30 Esslöffel der Chilipaste für einen Gurkensalat vielleicht doch ein viel an Schärfe bedeuten könnten ... Zum Glück sprachen Mun-ju und ich darüber, bevor die Kochgruppen alles streng nach Rezept gewürzt und abgeschmeckt hatten ...
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Es ist angerichtet. |
Überhaupt ließ das Kochen streng nach Rezept den Profi manches Mal nur entgeistert den Kopf schütteln. Ein Rezept wurde so wortwörtlich ausgelegt, dass Uli demnächst nicht nur einen Basis-Kochkurs, sondern einen Nacktkochkurs anbieten und dem benachbarten "Etablissement" damit Konkurrenz machen wird, denn seiner Meinung nach machen sich Hobbyköchinnen auch nackt, wenn es das Rezept verlangt.
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Politisch brisant: Die koreanische Flagge wird japanisch. |
Ein anderes Rezept wiederum wurde so wenig wörtlich genommen, dass wesentliche Schritte einfach überlesen wurde (nein, das habe nicht ich zubereitet, das können können auch andere!). So lernten wir dann, dass die Zubereitung von Mandu irgendwie sozialistisch ist: Erst kommt die Füllung, dann geht sie wieder. Dann kommt sie wieder, dann geht der Teig aus. Kurzerhand gibt es Teigtaschen ohne Teig. Kann auch nicht jeder.
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Hack, gehackt. |
Mun-ju und Uli bewiesen eine Engelsgeduld mit uns und ließen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Ich hoffe, wir haben die Küche einigermaßen ordentlich und ohne zu viel Chaos hinterlassen!
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Die Schlacht am kalten Büfett. |
Irgendwann war's dann so weit: Es gab was zu essen!
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Gegessen wird, was auf den Tisch kommt. |
Was es zu essen gab, erzähle ich Dir
morgen an dieser Stelle. Die Rezepte kommen dann in den nächsten Tagen.
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