Sonntag, 15. November 2020

Wochenplan in KW 46/20: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten XXXIII

In dieser Woche hielt ich mich weitgehend an die von meiner Endokrinologin empfohlene ketogene bzw. kohlenhydratarme Ernährung. Ganz klappte es mit ohne Kohlenhydrate nicht, weil ich einfach zum Frühstück keine Unmengen an Eiern, Schweinshaxen oder Steaks mit Salat essen kann, sondern Brot oder Cornflakes brauche. Dafür machte ich ketogene Brotaufstriche - gut, nähme ich Keto ernst, äße ich sie ohne Brot. So hoffe ich, dass die Kohlenhydrate im Brot möglichst unbemerkt meinen Körper passieren.

Saisonal, regional und Keto oder Low Carb schließen sich aus. Dafür wird gleich alles noch fett mit Käse überbacken.

Und an meinen beiden Tagen im echten Büro aß ich auch Haferflocken mit bösem Obst, um ohne Heißhungerattacken oder Magenschmerzen über den Tag zu kommen. So komme ich selten unter 30% Kohlenhydrate pro Tag - das ist sogar von Low Carb weit entfernt. 

Außerdem behagt mir diese Ernährung aus Fett, Fett und nochmals Fett mit 'nem büschen Eiweiß überhaupt nicht. Bislang kam ich mit maximal 2000 Kalorien kommod ohne Heißhungerattacken über den Tag, blieb meistens weit darunter. Jetzt esse ich schon mal 1300 Kalorien alleine zum Abendessen, das nur aus Fett besteht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gesund ist. 

Zudem hat mein Stoffwechsel weitgehend die Arbeit eingestellt. Dafür habe ich Akne ohne Ende und zwei Kilo mehr auf der Waage. Immerhin blieben die Magenschmerzen, die ich bekomme, wenn ich lange Pausen zwischen den Mahlzeiten mache, bislang aus. Mein Magen ist vermutlich so erschrocken von dem vielen Fett, das er neuerdings verarbeiten muss, das er sich nicht traut, zu mucken. Vermutlich sollte ich ein paar dieser Pülverchen, die Keto-Jünger propagieren, einnehmen oder Leinsamen löffeln, um Ballaststoffe zu bekommen, aber warum, wenn meine Ernährung mit gesunder Vollkost funktioniert?! Eine Ernährung, bei der ständig Ersatzstoffe zugeführt werden müssen, kann doch nicht gesund sein.

Und mir fehlt Obst. Mittlerweile habe ich spätestens mittags Heißhunger auf Obst und trinke mit schlechtem Gewissen ein Glas Orangensaft. Erlaubt ist ja nur Sommerobst, und wir haben Herbst. Avocado, Tomaten und Oliven sind für mich kein Obst. Regionale und saisonale Ernährung ist bei Keto ohnehin unmöglich, denn bis auf Kohl ist alles Gemüse, das momentan Saison hat, böse. Allerdings sind sich die Keto- und Low Carb-Jünger da selbst nicht so ganz einig, und das zeigt mir einmal mehr, wie unlogisch diese Ernährungsform ist. 

Immerhin: Dem diabetischen Gatten bekommt das kohlenhydratfreie Abendessen. Er muss abends oft kein Insulin mehr spritzen, im Gegenteil. Wir haben hier neuerdings Glucose-Gel und Quetschies, weil sein Blutzucker zu sehr sinkt ... Anders als ich muss er aber auch nicht auf Kalorien achten. 

Der Wocheneinkauf am Freitag Nachmittag war entspannt: Discounter und Supermarkt. Im Laufe der Woche war der Gatte dann immer wieder unterwegs, um für seine Mutter oder sich einzukaufen und beim Bäcker zu halten. 

Übrigens ist Spülmaschine ausräumen-einräumen-anstellen hier seit Monaten ein Arbeitsgang. Dafür ist es jede Woche eine andere Geschirr- oder Besteckgruppe, die knapp wird. Die Kuchengabeln haben wir ja inzwischen aufgestockt. Bislang dachte ich auch, wir hätten genügend Kniepchen. Diese Woche wurde ich eines anderen belehrt.

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:

Sonnabend gab's Muscheln in Weißweinsauce. Ohne Riesling und Baguette wär's perfekt ketogen gewesen.

Sonntag muss seit Schwiegermutters Einzug in die Seniorenwohnanlage ja gekocht werden, zumindest so lange es wegen Corona eine Sperrstunde gibt, der Gatte nicht bei ihr zu Abend essen kann. Da ich meinen Krimi-Abend beibehalten will, hat der Gatte Küchendienst. Er entschied sich für den Asia-Lieferdienst. Nicht ketogen, aber lecker, auch wenn der Lieferdienst die Bestellungen durcheinander brachte und andere Gerichte lieferte ... 

Da ich wusste, dass wir nicht alle Muscheln essen würden, plante ich für Montag Nudeln mit Miesmuscheln in Weißweinsauce ein. Der Gatte besorgte frischen Dill und Gambas, im Kühlschrank fand sich noch Gemüsesaft. Daraus wurden Nudeln mit Muscheln und Gambas in Tomaten-Dill-Sauce. Perfekte Resteverwertung, zumal auch das übriggebliebene Gemüse aus der Weißweinsauce mit verarbeitet wurde.

Dienstag wurde es mit einem Weißkohl-Hack-Auflauf dann tatsächlich ketogen. Fett, Fett und nochmals Fett, garniert mit Kohl und mit Käse überbacken. Bevor ich mich mit Keto und Low Carb beschäftigte, dachte ich, es könne nie zu viel überbackenen Käse geben ... 

Mittwoch gab's Käse mit Käse überbacken: Gebackener Feta mit Gemüse und Käsekruste, dazu Tomatensalat, damit 'n büschen was Frisches dabei ist. Das reichte auch noch für ein kleines Mittagessen für den Gatten, denn die Eiweißmenge macht wirklich sehr schnell sehr satt. Ketogen, und darf trotzdem wieder Weißkohl-Hack-Auflauf

Freitag gab's 'ne Würstchengulasch-Variation: Cabanossi-Apfel-Pfanne. Nicht ketogen, weil Apfel und dazu dann auch noch böse Nudeln, aber essbar. Neben Äpfeln aus Mudderns Garten wurde der eingefrorene Tomatensaft verwendet - wir haben einen neuen Kühlschrank bestellt und müssen den Tiefkühler des alten leer essen.

Gebacken wurde nicht. Zu Wochenbeginn war noch vom Apfel-Mohn-Kuchen mit Streuseln da, ansonsten gab's Teilchen vom Bäcker oder Stollen. Ich hab' tatsächlich angefangen, nach ketogen Kuchenrezepte zu suchen, und fand sogar das eine oder andere, das essbar scheint. Mal schauen.

Bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.

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