Dienstag, 3. Mai 2022

Aecht Schlenkerla Rauchbier

Gelegentlich merke ich, wie sich Geschmack im Laufe der Zeit ändert. Als ich dieses Bier in den 1980er Jahren mit kaum 17 Jahren das erste Mal probierte, war es einfach nur bäh. Ich nannte es "Schinkenwaschwasser", denn so muss es schmecken, wenn man einen Räucherschinken ableckt (nicht, dass ich das je probierte). 

Aecht Schlenkerla Rauchbier.

Damals wohnte P. für ein paar Wochen bei uns, mein "amerikanischer Bruder", dessen Eltern aus der Nähe von Bamberg in die Nähe von Chicago auswanderten, und wir fuhren zu seinen Großeltern, Onkeln und Tanten, die noch immer in der Nähe von Bamberg leben. Von Chicago aus betrachtet ist das von Hamburg aus ja quasi um die Ecke. 

P. und seine in den USA lebende Familie schwärmte vom Aecht Schlenkerla Rauchbier, und so ging's natürlich auch in die historische Rauchbierbrauerei, die es schon seit 1405 gibt. 

Das Rauchbier ist ein sehr dunkles, herbwürziges, untergäriges Märzenbier mit einem Alkoholgehalt von ca. 5,1 Prozent. Sein nach frischem Geräucherten schmeckendes Aroma wird dadurch erzielt, dass der Rauch brennender Buchenholzscheite bereits auf der Darre dem Malz vermählt wird, bevor es sich mit Hopfen im Sud vermischt und im 700jährigen Felsenkeller zu einem süffigen Bier reift.

Natürlich kaufte P. so viele Flaschen, wie in ein Paket passten, und natürlich schickten wir in den kommenden Jahren immer wieder Rauchbier nach Wisconsin. Inzwischen hat die Brauerei einen Versand, gibt es in Wisconsin kaum noch Rauchbiermangel. 

Als wir Weihnachten Tante besuchten, kaufte ich zwei Flaschen Rauchbier Märzen, den Klassiker. Ich hoffte, dass es auch dem Gatten schmeckt, aber der fand es so fürchterlich wie ich mit kaum 17 Jahren. Dafür schmeckte es mir inzwischen so gut, dass ich mich freute, beide Flaschen für mich alleine zu haben. 

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