Freitag, 1. Oktober 2021

Zwölf Tage, sechs Biere

Ein gutes halbes Jahr trank ich keinen Alkohol mehr, weil unklar war, ob meine Niere krank ist. Rechtzeitig vorm Urlaub kam dann Entwarnung: Niere kerngesund, Alkohol erlaubt. Nach dem Urlaub gab's dann die Diagnose Speiseröhren- und Magentumore. Das ist nüchtern erst recht nicht zu ertragen. 

Anarkist ist eine Untermarke der großen Brauerei Theodor Schiøtz aus Odense. Dieses Weizen mit Blutorange war ausgesprochen süffig und wurde nachgekauft. 

Neu war in diesem Jahr, dass zwei Biere dem Gatten so gut schmeckten, dass sie nachgekauft wurden, und dass ich ebenfalls ein Bier nachkaufte. 

Die süddänische Bryggeriet Frejdahl benamst ihre Biere nach mythologischen Gestalten. Fafner war mir zu blumig.

Seit einem Jahr erfasse ich genau, was ich esse und trinke, um meine Kohlenhydrate im Griff zu haben. Als Nebeneffekt wird der Kaliumwert erfasst. Der ist bei mir eher mau, u.a., weil ich ja eigentlich keine Bananen mehr essen darf. Durch den Bierkonsum im Urlaub war er allerdings optimalst. 

Wiibroe-Biere ließ ich in der Vergangenheit im Regal, da Pils, aber hier wurde ich schwach und übersah, dass es ein Pils ist. Die Jahrgangsbiere sind mit Kunstwerken geschmückt, in diesem Falle von Bentemarie Kjeldbæck. Schöne Kunst, nur Pils ist echt nicht meins. Der Gatte opferte sich.

Der Keramikkünstler Sten Lukke Madsen gestaltete das Etikett für das Jahrgangsbier 2021. Der Gatte beschied, es seien zwei kämpfende Känguruhs - und dass ihm das Pils so gut schmecke, dass er gerne meines trinke und nachkaufen wolle. Wie gesagt: Pils ist nicht so meins. 

Mir fehlen die spannenden Biere der Ølleriet Håndgjow aus Heltborg, über die ich hier noch gar nicht berichtete. Braumeister Niels Kolding verstarb im vorletzten Juni unerwartet und zu jung. Ein paar Bierenthusiasten haben sich zur Aagaards Ølleri zusammengefunden, ein Crowdfunding gestartet, um Koldings Inventar zu übernehmen, und werden hoffentlich bald mit dem Brauen beginnen können. Die Fortschritte sind auf ihrer Facebook-Seite zu sehen. 

Erst dachte ich, den Kauf von Gin N' Beer aus dem Thisted Bryghus würde ich bereuen, aber die Gin-Aromen gehen gut mit Bier zusammen, wenngleich das Ale insgesamt etwas zu herb für mich war. 

Die eigentliche Bryggeriet Odin ist heute nur noch im Museum zu sehen, die Marke gehört inzwischen zu Faxe. Als 2019 bei Umbau-Arbeiten zufällig sieben Biere aus dem Jahre 1906 gefunden wurden, entschloss man, sie nachzubrauen. Das Dobbelt Øl heißt so, weil es doppelt so gut sein soll - und es schmeckte uns wirklich sehr, sehr gut, wurde mehrfach nachgekauft.

Und während ich so die Fotos der Biere aus dem letzten und diesem Jahr vergleiche, stelle ich fest: Mit der Renovierung des Ferienhauses zogen auch richtige Biergläser ein. 

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